Tipps für mehr Sicherheit im Straßenverkehr Sichere Mobilität geht nur gemeinsam
Unser Straßen- und Wegenetz wird täglich von Millionen Menschen genutzt. Jeder von ihnen möchten schnell ans Ziel kommen. Wir alle können dazu beitragen, dass wir sicher auf unseren Straßen unterwegs sind. Das ist nur möglich, wenn sich jeder an die Verkehrsregeln hält, vorausschauend handelt und auch die eigene Fitness im Blick hat.
Sicherheit braucht alle Sinne
Schon geringe Einschränkungen des Seh- und Hörvermögens können im Straßenverkehr weitreichende Folgen haben. Wenn Sie die eigene Gesundheit im Blick behalten, schützen sie nicht nur sich, sondern auch andere.
„Ich habe Sie gar nicht gesehen!“ – eine häufige, aber vermeidbare Aussage bei einem Unfall. Mit einem kostenlosen Sehtest läßt sich ganz einfach die Sehstärke ermitteln und eine Weit- oder Kurzsichtigkeit ausschließen; Nachtblindheit oder eine beginnende Rot-Grün-Schwäche können rechtzeitig entdeckt werden.
Auch ein „Ich habe das erst gar nicht gehört!“ ist vermeidbar. Stellen Sie mit regelmäßigen Hörtests sicher, dass Sie Geräusche und akustische Signale früh genug erkennen. Zugleich ist Ihr Hörvermögen wichtig für den Gleichgewichtssinn und die eigene Orientierung.
Unseren Kleinsten Sicherheit geben
Kinder erobern die Welt im Sturm, sie wollen Neues entdecken und eigene Wege gehen. Umso wichtiger ist es, ihnen beizubringen, wie sie sich durch den Verkehr bewegen, ohne sich selbst und andere in Gefahr zu bringen.
Zeigen, wie es richtig geht
Kinder übernehmen das Verhalten von uns Erwachsenen. Wenn wir uns also umsehen, bevor wir eine Straße überqueren, wenn wir die offiziellen Straßenübergänge nutzen, nicht zwischen zwei Autos über die Straße gehen und uns auch sonst an die Straßenverkehrsordnung halten, gehen wir mit gutem Beispiel voran und vermitteln unseren Kindern unterbewusst das richtige Verhalten.
Sicherheit ist Übungssache
Selbstständigkeit im Straßenverkehr muss gelernt werden. Es ist hilfreich, die wichtigen Schritte beim Überqueren einer Straße Punkt für Punkt durchzugehen und vom Kind wiederholen zu lassen. Wenn Sie alltägliche Wege gemeinsam zu Fuß gehen, können Sie spielerisch die Umgebung Ihres Zuhauses erkunden und den Umgang mit möglichen Gefahrenquellen, wie unübersichtliche Stellen, Ausfahrten, Wege ohne Bürgersteig, einüben. Dabei können Sie auch gleich festlegen, wo Ihr Kind alleine unterwegs sein darf – und wo nicht. Schaffen Sie zudem Routinen, so dass sich Ihr Kind später ganz automatisch an die Regeln hält.
Mit dem Rad sicher unterwegs
Was Sie tun sollten, um Unfälle zu vermeiden und sich und andere zu schützen:
- Fahrradhelme mögen kein modisches Highlight sein – sie können aber zu echten Lebensrettern werden. Schon ein kleiner Sturz kann ohne den richtigen Schutz bedrohliche gesundheitliche Folgen haben. Besorgen Sie sich deshalb einen Helm, der zu ihrer Kopfform passt und bequem sitzt.
- Sie fahren nur tagsüber mit dem Rad? Ein funktionierendes Fahrradlicht ist trotzdem notwendig – zum Beispiel in Tunneln und Unterführungen oder bei Regenwetter. Prüfen Sie daher immer, ob die Beleuchtung an Ihrem Fahrrad funktioniert. Und achten Sie darauf, dass das Licht nicht durch Gepäck, Rucksack oder Fahrradkorb verdeckt wird.
- Nutzen Sie reflektierende Bekleidung und prüfen Sie regelmäßig die Reflektoren an Ihrem Rad. Rüsten Sie fehlende Reflektoren nach.
- Um richtig zu reagieren, brauchen sie beide Hände. Umhängetaschen und anderes Gepäck, das von der Schulter rutschen kann, sind deshalb ein Unfallrisiko. Vermeiden Sie auch längere Schals, die sich in den Speichen verfangen können.
- Wenn Kinder auf zwei Rädern unterwegs sind, verlangt das besonderes Augenmerk.
Kinder unterwegs auf zwei Rädern
Wenn Sie Ihre Kinder auf dem Fahrrad mitnehmen, achten Sie auf die sichere Unterbringung in einem geeigneten Kindersitz. Anhänger sollten für andere Verkehrsteilnehmende schon von Weitem erkennbar sein. Nutzen Sie doppelseitige, stabile Fahrradständer.
Sobald Kinder eigenständig unterwegs sind – ob auf dem Laufrad, Roller oder Fahrrad - braucht es zusätzliches Augenmerk von Ihnen.
Laufräder und Roller können eine gute Grundlage sein, um aus Kindern sichere Fahrradfahrer*innen zu machen. Solange sie damit üben, ist es wichtig, in der Nähe zu bleiben, um jederzeit eingreifen zu können. Griffe sollten außerdem mit Schaumstoffpolstern oder Prallplatten geschützt sein. Laufräder und Roller haben auf der Straße nichts verloren.
Das erste eigene Fahrrad
Kinder können schon mit vier oder fünf Jahren aufs Fahrrad steigen. Es gibt aber einiges zu beachten, denn Fahrradfahren will gelernt sein. Gleichgewichtssinn, das Abschätzen der eigenen Geschwindigkeit, die Fähigkeit zu bremsen, langsam zu fahren oder in der Spur zu bleiben – all das kommt nicht von heute auf morgen. Je mehr Routine ein Kind entwickeln kann, desto sicherer ist es auch im Straßenverkehr unterwegs.
Wie können Sie Ihr Kind dabei unterstützen?
- Beginnen Sie auf breiteren Gehwegen oder in Parks
- Stellen Sie die Sitzhöhe so ein, dass die Füße flach auf dem Boden stehen können
- Nehmen Sie sich immer wieder Zeit, mit dem Kind zu üben
Auf zwei Reifen durch den Winter
So machen Sie Ihr Fahrrad winterfest:
- Licht kontrollieren: Sichtbarkeit ist in der dunklen Jahreszeit besonders wichtig. Überprüfen Sie regelmäßig die Funktion des Fahrradlichts; bei akkubetriebenem Licht sollten Sie eine passende Powerbank dabeihaben.
- Bremsen einstellen: Stellen Sie die Bremsen so ein, dass sie gut dosierbar sind. Achten Sie auf ausreichende Bremsbeläge. Scheibenbremsen benötigen einen Bremsbelag von mindestens 1,5 Millimetern - besser mehr. Wichtig: Hydraulische Bremsen müssen einmal im Jahr entlüftet werden.
- Reifen anpassen: Verringern Sie den Reifendruck leicht, um mehr Auflagefläche zu erreichen. Achtung, der Druck sollte trotzdem nicht das vorgeschriebene Minimum unterschreiten. Wir empfehlen spezielle Allwetterreifen.
- Kette richtig pflegen (nicht bei Riemen- oder Kardanantrieb): Reinigen Sie die Fahrradkette regelmäßig und behandeln Sie sie mit einem wasserabweisenden, hoch-viskosen Kettenöl; eventuell auch mit Kettenwachs.
Mobil in jedem Alter
Jedes Alter kennt seine eigenen Herausforderungen. Für Senioren und Seniorinnen können eine nachlassende Widerstandskraft, unsichere Bewegungsabläufe und Reaktionsschwächen im Straßenverkehr gefährlich werden. Sie sind deutlich häufiger in schwere Unfälle verwickelt, als andere Altersgruppen. Wie kommen sie trotzdem sicher durch den Verkehr?
- Tipp 1: Nutzen Sie das Auto oder das Fahrrad nicht aus Gewohnheit, sondern nur dann, wenn Sie tatsächlich körperlich fit sind. Sollten Sie sich einmal nicht gut fühlen, gehen Sie möglichst zu Fuß, nutzen den öffentlichen Personennahverkehr oder lassen sich von Familienmitgliedern oder Freunden fahren.
- Tipp 2: Pedelecs beziehungsweise E-Bikes sind praktisch und können Senioren dabei unterstützen, mobil zu bleiben. Wer mit einem batteriebetriebenen Fahrrad unterwegs ist, muss aber besonders vorsichtig sein: E-Bikes erreichen Geschwindigkeiten, mit denen andere Verkehrsteilnehmende oft nicht rechnen. Hinzu kommt die Gefahr, auf Untergründen wie Schotter, Sand oder nassem Laub wegzurutschen. Um Unfälle zu vermeiden, tragen Sie einen Fahrradhelm, sorgen für gute Sichtbarkeit und fahren vorausschauend und defensiv.
- Tipp 3: Überqueren Sie Straßen möglichst nur an Stellen, an denen der Bordstein abgesenkt ist und nutzen Sie helle Bekleidung am Abend und vor allem in der dunkleren Jahreszeit, damit Sie für andere Verkehrsteilnehmer*innen gut sichtbar bleiben.
- Tipp 4: Ein Rollator kann dabei helfen, sich sicher durch den Straßenverkehr zu bewegen. Ist der richtige Rollator gefunden, ist es wichtig, den Umgang damit zu üben. Wie funktionieren die Bremsen? Wie kann ich Hindernisse überwinden? Wichtig dabei: Rollatoren sollten nur leicht beladen werden, damit sie immer gut steuerbar bleiben.
Helfen lernen
Wenn es doch mal zu einem Unfall kommt, geht es oft um Sekunden – schnelles Handeln kann über die Heilungs- oder Überlebenschancen eines Verletzten entscheiden. Unter größter Anspannung ist es dann besonders schwierig, sich richtig zu verhalten – erst recht, wenn der letzte Erste-Hilfe-Kurse Jahre oder gar Jahrzehnte zurückliegt.
Erste-Hilfe-Kurse werden bundesweit kostengünstig angeboten. Viele Arbeitgeber*innen geben ihren Arbeitnehmer*innen auch die Möglichkeit, einen Erste-Hilfe-Kurs kostenlos zu besuchen. Fragen Sie doch einfach mal nach.