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Tipps für mehr Sicherheit im Straßenverkehr Sichere Mobilität geht nur gemeinsam

Unser Straßen- und Wegenetz wird täglich von Millionen Menschen genutzt. Jeder von ihnen möchten schnell ans Ziel kommen. Wir alle können dazu beitragen, dass wir sicher auf unseren Straßen unterwegs sind. Das ist nur möglich, wenn sich jeder an die Verkehrsregeln hält, vorausschauend handelt und auch die eigene Fitness im Blick hat.

Bleiben Sie aufmerksam

Wer kennt es nicht: Kaum machen wir uns auf den Weg, sind wir gedanklich auch schon am Ziel. Welche Aufgabe muss ich direkt erledigen, wenn ich bei der Arbeit angekommen bin? Was darf ich im Supermarkt nicht vergessen? Ob die Ferienwohnung so aussieht, wie beschrieben? Schnell vergessen wir alles um uns herum – dabei erfordert das Verkehrsgeschehen unsere volle Aufmerksamkeit. Und zwar unabhängig davon, ob wir mitten in der Stadt, im Wohngebiet oder auf einsamen Landstraßen unterwegs sind.

Um sich selbst und andere nicht in Gefahr zu bringen: Vermeiden Sie jede Ablenkung. Schweifen Sie gedanklich nicht ab, sondern konzentrieren Sie sich auf das „Hier und Jetzt“. Nehmen Sie Ihre Umgebung und die anderen Verkehrsteilnehmer*innen bewusst wahr: Was passiert gerade vor Ihnen, rechts und links und auch hinter Ihnen?

Stellen Sie das Navigationssystem und Ihre Lieblingsmusik vor der Abfahrt ein, damit Sie während der Fahrt nicht abgelenkt werden. Legen Sie das Handy grundsätzlich zur Seite – keine Nachricht ist so wichtig, dass sie direkt gelesen werden muss.

Hätten Sie’s gewusst?

Schon das 3-sekündige Checken einer kurzen Nachricht auf dem Handy führt bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h im Stadtverkehr zu etwa 42 Metern Fahrt ohne Wahrnehmung des Verkehrsgeschehens.

*Quelle: Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU)

Sicherheit braucht alle Sinne

Schon geringe Einschränkungen des Seh- und Hörvermögens können im Straßenverkehr weitreichende Folgen haben. Wenn Sie die eigene Gesundheit im Blick behalten, schützen sie nicht nur sich, sondern auch andere.

„Ich habe Sie gar nicht gesehen!“ – eine häufige, aber vermeidbare Aussage bei einem Unfall. Mit einem kostenlosen Sehtest läßt sich ganz einfach die Sehstärke ermitteln und eine Weit- oder Kurzsichtigkeit ausschließen; Nachtblindheit oder eine beginnende Rot-Grün-Schwäche können rechtzeitig entdeckt werden.

Was viele nicht wissen: Erwachsene ab 40 Jahren und Kinder sollten jährlich einen Sehtest machen, bei jungen Erwachsenen können zwei Jahre dazwischenliegen.

Auch ein „Ich habe das erst gar nicht gehört!“ ist vermeidbar. Stellen Sie mit regelmäßigen Hörtests sicher, dass Sie Geräusche und akustische Signale früh genug erkennen. Zugleich ist Ihr Hörvermögen wichtig für den Gleichgewichtssinn und die eigene Orientierung.

Unseren Kleinsten Sicherheit geben

Kinder erobern die Welt im Sturm, sie wollen Neues entdecken und eigene Wege gehen. Umso wichtiger ist es, ihnen beizubringen, wie sie sich durch den Verkehr bewegen, ohne sich selbst und andere in Gefahr zu bringen.

Gut zu wissen

Kinder können erst ab dem 8. Lebensjahr mehrere Dinge gleichzeitig wahrnehmen und bewältigen – das wirkt sich auch auf ihr Verhalten im Straßenverkehr aus.

Zeigen, wie es richtig geht

Kinder übernehmen das Verhalten von uns Erwachsenen. Wenn wir uns also umsehen, bevor wir eine Straße überqueren, wenn wir die offiziellen Straßenübergänge nutzen, nicht zwischen zwei Autos über die Straße gehen und uns auch sonst an die Straßenverkehrsordnung halten, gehen wir mit gutem Beispiel voran und vermitteln unseren Kindern unterbewusst das richtige Verhalten.

Zeigen Sie aktiv Ihrem Kind das richtige Verhalten im Verkehr und gehen mit Ihnen die Wege Ihrer Umgebung ab. So lernen sie frühzeitig, Gefahren zu erkennen und sich richtig zu verhalten.

Sicherheit ist Übungssache

Selbstständigkeit im Straßenverkehr muss gelernt werden. Es ist hilfreich, die wichtigen Schritte beim Überqueren einer Straße Punkt für Punkt durchzugehen und vom Kind wiederholen zu lassen. Wenn Sie alltägliche Wege gemeinsam zu Fuß gehen, können Sie spielerisch die Umgebung Ihres Zuhauses erkunden und den Umgang mit möglichen Gefahrenquellen, wie unübersichtliche Stellen, Ausfahrten, Wege ohne Bürgersteig, einüben. Dabei können Sie auch gleich festlegen, wo Ihr Kind alleine unterwegs sein darf – und wo nicht. Schaffen Sie zudem Routinen, so dass sich Ihr Kind später ganz automatisch an die Regeln hält.

Kinder unterwegs auf zwei Rädern

Wenn Sie Ihre Kinder auf dem Fahrrad mitnehmen, achten Sie auf die sichere Unterbringung in einem geeigneten Kindersitz. Anhänger sollten für andere Verkehrsteilnehmende schon von Weitem erkennbar sein. Nutzen Sie doppelseitige, stabile Fahrradständer.

So machen gemeinsame Entdeckungstouren mit dem Rad für alle Spaß.

Sobald Kinder eigenständig unterwegs sind – ob auf dem Laufrad, Roller oder Fahrrad - braucht es zusätzliches Augenmerk von Ihnen.

Laufräder und Roller können eine gute Grundlage sein, um aus Kindern sichere Fahrradfahrer*innen zu machen. Solange sie damit üben, ist es wichtig, in der Nähe zu bleiben, um jederzeit eingreifen zu können. Griffe sollten außerdem mit Schaumstoffpolstern oder Prallplatten geschützt sein. Laufräder und Roller haben auf der Straße nichts verloren.

Kinder sollten auf dem Laufrad, Roller und Fahrrad immer einen Helm tragen.

Das erste eigene Fahrrad

Kinder können schon mit vier oder fünf Jahren aufs Fahrrad steigen. Es gibt aber einiges zu beachten, denn Fahrradfahren will gelernt sein. Gleichgewichtssinn, das Abschätzen der eigenen Geschwindigkeit, die Fähigkeit zu bremsen, langsam zu fahren oder in der Spur zu bleiben – all das kommt nicht von heute auf morgen. Je mehr Routine ein Kind entwickeln kann, desto sicherer ist es auch im Straßenverkehr unterwegs.

Wie können Sie Ihr Kind dabei unterstützen?

  • Beginnen Sie auf breiteren Gehwegen oder in Parks
  • Stellen Sie die Sitzhöhe so ein, dass die Füße flach auf dem Boden stehen können
  • Nehmen Sie sich immer wieder Zeit, mit dem Kind zu üben

Gut zu wissen

Inline Skates sind eine tolle Ergänzung für Kinder, die schon einen guten Gleichgewichtssinn haben und über Körperbeherrschung verfügen.

Aber Achtung: Hier reicht es nicht, einen Helm zu tragen. Ein kompletter Satz sogenannter Protektoren (Knie-, Ellbogen- und Handschützer) ist notwendig. Und auch das Hinfallen ist zu üben – denn das passiert sogar den Besten.

Mobil in jedem Alter

Jedes Alter kennt seine eigenen Herausforderungen. Für Senioren und Seniorinnen können eine nachlassende Widerstandskraft, unsichere Bewegungsabläufe und Reaktionsschwächen im Straßenverkehr gefährlich werden. Sie sind deutlich häufiger in schwere Unfälle verwickelt, als andere Altersgruppen. Wie kommen sie trotzdem sicher durch den Verkehr?

Sie fühlen sich nicht wohl? Lassen Sie sich von Angehörigen oder Freunden besser fahren.
  • Tipp 1: Nutzen Sie das Auto oder das Fahrrad nicht aus Gewohnheit, sondern nur dann, wenn Sie tatsächlich körperlich fit sind. Sollten Sie sich einmal nicht gut fühlen, gehen Sie möglichst zu Fuß, nutzen den öffentlichen Personennahverkehr oder lassen sich von Familienmitgliedern oder Freunden fahren.
  • Tipp 2: Pedelecs beziehungsweise E-Bikes sind praktisch und können Senioren dabei unterstützen, mobil zu bleiben. Wer mit einem batteriebetriebenen Fahrrad unterwegs ist, muss aber besonders vorsichtig sein: E-Bikes erreichen Geschwindigkeiten, mit denen andere Verkehrsteilnehmende oft nicht rechnen. Hinzu kommt die Gefahr, auf Untergründen wie Schotter, Sand oder nassem Laub wegzurutschen. Um Unfälle zu vermeiden, tragen Sie einen Fahrradhelm, sorgen für gute Sichtbarkeit und fahren vorausschauend und defensiv.
  • Tipp 3: Überqueren Sie Straßen möglichst nur an Stellen, an denen der Bordstein abgesenkt ist und nutzen Sie helle Bekleidung am Abend und vor allem in der dunkleren Jahreszeit, damit Sie für andere Verkehrsteilnehmer*innen gut sichtbar bleiben.
  • Tipp 4: Ein Rollator kann dabei helfen, sich sicher durch den Straßenverkehr zu bewegen. Ist der richtige Rollator gefunden, ist es wichtig, den Umgang damit zu üben. Wie funktionieren die Bremsen? Wie kann ich Hindernisse überwinden? Wichtig dabei: Rollatoren sollten nur leicht beladen werden, damit sie immer gut steuerbar bleiben.

Helfen lernen

Wenn es doch mal zu einem Unfall kommt, geht es oft um Sekunden – schnelles Handeln kann über die Heilungs- oder Überlebenschancen eines Verletzten entscheiden. Unter größter Anspannung ist es dann besonders schwierig, sich richtig zu verhalten – erst recht, wenn der letzte Erste-Hilfe-Kurse Jahre oder gar Jahrzehnte zurückliegt.

Frischen Sie Ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig auf, damit Sie im Notfall anderen Menschen helfen können.

Erste-Hilfe-Kurse werden bundesweit kostengünstig angeboten. Viele Arbeitgeber*innen geben ihren Arbeitnehmer*innen auch die Möglichkeit, einen Erste-Hilfe-Kurs kostenlos zu besuchen. Fragen Sie doch einfach mal nach.

Mit Rücksicht besser ankommen

Schützen Sie sich selbst und andere. Damit alle sicher ihr Ziel erreichen.