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Südwestfalen | Lüdenscheid | A45 | L530 | L532 | L655 | L691In Umsetzung

Lüdenscheid: Verkehr infolge der A45-Sperrung

Seit Anfang Dezember 2021 ist die A45 zwischen den Anschlussstellen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid für den gesamten Verkehr voll gesperrt. Die Autobahn GmbH hatte an der Talbrücke Rahmede bei einer Brückenkontrolle Schäden am Tragwerk festgestellt, weshalb das Bauwerk aus Sicherheitsgründen unmittelbar gesperrt werden musste. Die Sperrung wirkt sich auf den Verkehr in Lüdenscheid und das gesamte Straßennetz in der Region aus.

Ersatzneubau der Talbrücke Rahmede

Für den Ersatzneubau der Talbrücke Rahmede ist die Autobahn GmbH des Bundes zuständig. Informationen zu Planung und Neubau finden Sie auf der Webseite der Autobahn Westfalen:

Umleitungen

Für den Fernverkehr ist eine weiträumige Umleitungsstrecke eingerichtet. Der Nord-Süd-Verkehr wird über die Autobahnkreuze Olpe-Süd und Westhofen über die A1/ A3/ A4 via Köln oder über die A44/A7 via Kassel geführt. Die Autobahn GmbH ist für die Einrichtung und Beschilderung dieser großräumigen Umleitung verantwortlich.

Durch die Stadt Lüdenscheid verläuft die sogenannte Bedarfsumleitung zwischen den Anschlussstellen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid als U16 und U39. Straßen.NRW trägt die Baulast für die Bundes- und Landesstraßen und somit die Verantwortung für die Umleitungsstrecken, die über dieses Straßennetz führen.

Hinweis

Die Umleitungsstrecken werden kontinuierlich beobachtet und weiter verbessert, soweit es in dieser Situation möglich ist. Dazu wird fortlaufend an gewissen Stellschrauben gedreht, um den Verkehrsfluss auf der Umleitung zu optimieren. Dazu ist Straßen.NRW immer im engen Austausch mit der Stadt Lüdenscheid, dem Märkischen Kreis und den zugehörigen Kommunen sowie der Autobahn GmbH des Bundes.

Bedarfsumleitung U16 und U39 in Lüdenscheid

Kartenansicht mit aktuellen Umleitungsempfehlungen (siehe Text)
Überblick über die Bedarfsumleitung U16 und U39

Die Bedarfsumleitung der A45 verläuft als U16 von der Anschlussstelle Lüdenscheid-Nord in Richtung Anschlussstelle Lüdenscheid, die U39 bezeichnet die identische Strecke in entgegengesetzter Fahrtrichtung. Die Streckenführung der U16 verläuft von der A45 auf die L692, Heedfelder Landstraße (L561), Im Grund (L532), Altenaer Straße (L530), Lennestraße (L691), Werdohler Landstraße (L691), Brunscheider Straße (L655). Die U39 entsprechend umgekehrt.

Unmittelbar nach der Sperrung der Rahmedetalbrücke hat Straßen.NRW bereits Verbesserungen an der Bedarfsumleitung vorgenommen, damit der Verkehr kontrolliert über die Strecke fließen kann. So befinden sich insgesamt 14 Ampelanlagen (auf der Karte: blaue Punkte "Lichtsignalanlage") auf der Umleitungsstrecke, die auf ihre maximalen Umlaufzeiten eingestellt wurden, um möglichst viele Fahrzeuge durchzulassen. Zusätzlich müssen die Ampelschaltungen aufeinander abgestimmt und auch mit dem umliegenden Verkehrsnetz koordiniert werden, was viel Aufwand erfordert.

An der Ausfahrt der Anschlussstelle Lüdenscheid-Nord wurde eine Zuflusssteuerung eingerichtet, also eine Ampelanlage, die eine Pförtnerfunktion übernimmt. Dadurch wird verhindert, dass der Verkehr von der Autobahn über die L692 unmittelbar in das Lüdenscheider Stadtgebiet weiterfließt. Die Zuflusssteuerung verlagert einen Fahrzeug-Rückstau auf den Straßenbereich der Autobahn und sichert einen flüssigeren Verkehr auf der Umleitungsstrecke. Seit Mitte März 2022 wird die Pförtneranlage in der Zeit von 23 Uhr bis 5 Uhr und an Sonntagen komplett abgeschaltet. Um die Leistungsfähigkeit weiter zu steigern, wurde die Abknickende Vorfahrt am Knotenpunkt Im Grund (L532)/Altenaer Straße (L530) durch eine Ampelanlage ersetzt.  Die Programmierung sieht vor, dass die mit dem Gerät verbundenen Kameras die Verkehrsströme auf den Straßen erfassen und die Schaltzeiten auf diese Weise nach Bedarf gesteuert werden – und für alle Richtungen optimiert.

Außerdem sind weitere Markierung auf den Straßen erfolgt und zusätzliche Beschilderungen aufgestellt worden, damit die Verkehrsteilnehmenden die Umleitungsstrecke besser wahrnehmen. Um den Schwerverkehr (LKW) auf der Bedarfsumleitung zu belassen, wurde auf den klassifizierten Zufahrtsstraßen ein Durchfahrtsverbot für LKW-Verkehr eingerichtet, wobei der Lieferverkehr frei ist.

Hinweise zum Durchfahrtsverbot seit dem 10. Juni 2023

Seit dem 10. Juni 2023 hat die Stadt Lüdenscheid ein LKW-Durchfahrtsverbot für den Durchgangsverkehr angeordnet. Das Verbot gilt auch für die Ortsdurchfahrt auf der B54 (Volmestraße) in Brügge. Unter folgendem Link finden Sie Informationen darüber, für wen das Verbot gilt, welche Ausnahmen gemacht werden können und welche Strecken betroffen sind: https://bruecken-bauer.info/anordnung-durchfahrtsverbot

Antworten auf häufige Fragen

Durch die Sperrung der A45 wird das sogenannte "untergeordnete Straßennetz", also die Verkehrswege abseits der Autobahn, sehr stark zusätzlich belastet. Die grundsätzliche Empfehlung für den überregionalen Verkehr ist ganz klar, die weitläufige Umleitung über die Autobahnnetze zu nehmen. Leider fließt dennoch Verkehr in das regionale Straßennetz, der den weiten Weg über andere Umleitungsstrecken nicht in Kauf nehmen will. Dieser Verkehr lässt sich nur schwer verhindern oder durch verkehrliche Maßnahmen im untergeordneten Straßennetz umleiten. Außerdem müssen diese Verkehrswege weiterhin für Pendler*innen und für den An- und Ablieferverkehr zur Verfügung stehen.

Innerhalb von Lüdenscheid wird die Bedarfsumleitung weiter optimiert, damit der Zielverkehr zur Autobahn sich auf diese Streckenführung beschränkt und das kommunale Straßennetz so entlastet wird.

Die Straßen und Brücken sind oftmals nicht für die heute vorherrschenden Belastungen ausgelegt. Hinzu kommt, dass in Südwestfalen aufgrund der wirtschaftlichen Struktur eine vergleichsweise hohe Verkehrsnachfrage insbesondere im Schwer- und Schwerlastverkehr vorherrscht.

Durch die Umleitungsverkehre werden die Straßen sehr stark zusätzlich beansprucht. Deshalb nimmt der Betriebsdienst der Straßenmeistereien diese regelmäßig in Augenschein, um festgestellte Mängel soweit möglich zu beheben. Grundsätzlich werden die Straßen in einem verkehrssicheren Zustand gehalten. Die Brückenbauwerke in der Region werden auch weiterhin regelmäßig und systematisch geprüft.

Für den von der Sperrung der A45 betroffenen Bereich der Straßen- und Brückeninfrastruktur in Zuständigkeit der Straßen.NRW-Regionalniederlassung Südwestfalen ist an vielen Stellen ein Erhaltungsrückstand festzustellen. Die ohnehin schon vorherrschende hohe und streckenkonzentrierte Verkehrsbelastung des Schwerverkehrs wird durch Ausweichverkehre infolge der langjährigen A45-Sperrung und durch zusätzliche straßenverkehrsrechtlich angeordnete Maßnahmen weiter verstärkt. Des Weiteren führen nicht-genehmigte Überfahrten von Großraum- und Schwertransporte zu Schäden an der vorhandenen Straßeninfrastruktur.

Bis zum Übergang der Autobahnen an die Autobahngesellschaft des Bundes zum 1. Januar 2021 wurden diese aufgrund ihrer hohen Verkehrsbedeutung priorisiert behandelt. Dies hatte auch entsprechende Auswirkungen auf die Investitionen in Brücken des sogenannten nachgeordneten Netzes. Dies betrifft insbesondere die Region Südwestfalen, da ein Großteil der knappen Personalressourcen im Konstruktiven Ingenieurbau im 6-streifigen Ausbau der A45 und dem damit verbundenen vorgezogenen Ersatzneubau der Talbrücken gebunden waren. Aus diesem Grund konnten beispielsweise erhaltungsbedürftige Bauwerke im nachgeordneten Netz nicht immer so bedient werden, wie es wünschenswert gewesen wäre.

Aus momentaner Sicht ist die U16/U39 im untergeordneten Netz die einzige, umsetzbare Variante. Das liegt daran, dass punktuell vorhandene Restriktionen im weiteren Landes- und Bundesstraßennetz um Lüdenscheid herum die Durchgängigkeit für den allgemein zugelassenen Verkehr schmälern (zum Beispiel aufgrund von höhenbeschränkten Bahnbrücken). Wir haben diese Restriktionen identifiziert und arbeiten sie nach Möglichkeit ab. Manches benötigt aber eine umfassende und längerfristige Planung, was eine schnelle Lösung häufig ausschließt.

In der aktuell herausfordernden Situation gilt es viele verschiedene Bedürfnisse und Blickwinkel zu berücksichtigen. Deshalb kann und möchte Straßen.NRW Entscheidungen nicht alleine treffen, sondern befindet sich im permanenten Austausch mit weiteren Entscheidungsträgern. Wir besprechen uns regelmäßig mit der Stadt Lüdenscheid, dem Märkischen Kreis und den angehörigen Kommunen, mit Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst, dem ÖPNV sowie der Autobahn GmbH. Nur gemeinsam lassen sich tragfähige Lösungen umsetzen.

Die Straßenmeisterei Herscheid fährt im Zeitraum von 6 Uhr bis 22 Uhr mit einem zusätzlichen Fahrzeug die Bedarfsumleitungsstrecken ab. In der Zeit zwischen 22 Uhr bis 6 Uhr übernimmt die Autobahnmeisterei Lüdenscheid den Winterdienst auf der Strecke.

Im Rahmen des Baustellenmanagements wird bei sämtlichen Maßnahmen geprüft, wie geplante Baustellen optimiert und in Einklang mit dem hohen Verkehrsaufkommen durch die Autobahnsperrung gebracht werden können. Doch gerade wegen der höheren Belastung behalten wir auch Baumaßnahmen im Blick, die die Verkehrssicherheit des Straßennetzes erhalten und sogar die Leistungsfähigkeit steigern können.

Eine aktuelle Übersicht, welche Baumaßnahmen gerade in der Region umgesetzt werden und wie die jeweilige Verkehrslage ist, gibt es auf der Übersichtskarte Verkehr.NRW:

Leider wird die Bedarfsumleitung nicht immer in den Navigationsgeräten ausgewiesen. Daher lautet die Empfehlung des Landesbetriebs, bei der Abfahrt von der Autobahn auf die Umleitungsstrecke das NAVI auszuschalten und der örtlichen Beschilderung U16/U39 zu folgen.

Das Ministerium für Verkehr NRW hat die Verkehrszunahme im gesamten Stadtgebiet Lüdenscheid zum Anlass genommen, die relevanten Navigationsdienstleister, unter anderem Google und TomTom, schriftlich zu bitten, in ihren Services die Sperrung der A 45 zu berücksichtigen und durch geeignete Maßnahmen dafür Sorge zu tragen, dass ortsfremde Fahrzeuge die Region nicht unnötigerweise belasten. Die Firma Here, die unter anderem den drei Automobilherstellern Audi, BMW und Daimler gehört, hat bereits reagiert und mitgeteilt, die Navigationsdatenbank angepasst und die längerfristige Lkw Sperrung umgesetzt zu haben.

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