Seiten-URL: https://www.strassen.nrw.de/de/meldung/strassen-nrw-setzt-auf-nachhaltigkeit-einfuehrung-von-hvo-kraftstoff-in-sieben-strassenmeistereien.html

Straßen.NRW setzt auf Nachhaltigkeit: Einführung von HVO-Kraftstoff in sieben Straßenmeistereien

Gelsenkirchen (straßen.nrw). Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen treibt seine Nachhaltigkeitsinitiativen weiter voran und hat nach erfolgreichem Pilotprojekt den Einsatz des umweltfreundlichen Kraftstoff HVO 100 auf sieben Straßenmeistereien ausgeweitet. Diese Entscheidung folgt auf positive Ergebnisse aus dem Testbetrieb, der eine erhebliche Reduktion von CO2-Emissionen sowie anderen Schadstoffen gezeigt hat.

"Wir freuen uns, dass wir durch den erfolgreichen Abschluss des Rahmenvertrages den Einsatz von HVO-Kraftstoff auf sieben Straßenmeistereien ausweiten können. Dies ist ein bedeutender Schritt für Straßen.NRW in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz.“, erläutert Edgar Glaser, Einkaufsleiter bei Straßen.NRW und verantwortlich für den Abschluss des Rahmenvertrags.

Erfolgreiches Pilotprojekt

In einem zunächst auf zwei Straßenmeistereien beschränkten Pilotprojekt testete Straßen.NRW den Einsatz des alternativen Kraftstoffes HVO 100, einem synthetischen Kraftstoff, der zu 100% aus pflanzlichen Abfällen, Rückständen aus der Lebensmittelindustrie und tierischen Fetten gewonnen wird. Der sogenannten „synthetische Diesel“ zeichnet sich durch eine mindestens 80% geringere CO2-Bilanz und einen rund 25% geringeren Ausstoß von Schadstoffen wie Partikeln und Stickoxiden aus. Einkaufsleiter Edgar Glaser: „Die positiven Ergebnisse aus unserem Pilotprojekt haben gezeigt, dass HVO 100 nicht nur eine erhebliche Reduktion der CO2-Emissionen und Schadstoffe ermöglicht, sondern auch ohne Umrüstung sofort in unseren bestehenden Fahrzeugen verwendet werden kann. Mit dieser Maßnahme leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Schonung natürlicher Ressourcen."

Keine Umrüstung erforderlich

Ein wesentlicher Vorteil des HVO 100 ist, dass er ohne jegliche Umrüstung der Fahrzeuge in konventionellen Dieselmotoren verwendet werden kann. Dies ermöglicht eine sofortige und nahtlose Integration in den bestehenden Fuhrpark. Zudem ist der Kraftstoff problemlos mit fossilem Diesel mischbar und kann bei Temperaturen von bis zu -30 °C eingesetzt werden.

Positive Testergebnisse und Erweiterung

Während des Pilotprojekts, das bis Ende März 2024 in den Straßenmeistereien Winterberg und Moers durchgeführt wurde, wurden insgesamt 90.000 Liter HVO-Kraftstoff verbraucht. Die Ergebnisse sind beeindruckend: weniger Werkstattaufenthalte dank saubererer Verbrennung und vor allem eine deutliche Reduktion der Emissionen, was sich in den Rückständen der Partikelfilter bemerkbar macht. Basierend auf diesen positiven Ergebnissen hat Straßen.NRW einen Rahmenvertrag für die Beschaffung von HVO-Kraftstoff für sieben Straßenmeistereien für die Dauer von einem Jahr abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Rahmenvertrags beträgt die Preisdifferenz zum herkömmlichen Diesel nur wenige Cent, sodass der deutlich emissionsärmere Kraftstoff auch wirtschaftlich vertretbar ist. So verbraucht eine Straßenmeisterei durchschnittlich 80.000 bis 120.000 Liter Kraftstoff pro Jahr, was ein erhebliches Einsparpotenzial bei der Schadstoffmenge insgesamt bietet. In Zahlen: Bei der Verbrennung von einem Liter Diesel entstehen rund 2,65 Kilogramm CO2. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 80.000 Liter Kraftstoff je Straßenmeisterei liegt der CO2-Ausstoß mit dem HVO-Diesel bei rund 42.400 Kilogramm statt der rund 212.000 Kilogramm CO2, die mit regulärem Diesel ausgestoßen werden.

Nachhaltigkeit im Fokus

Der Einsatz von HVO 100 ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Neben der Reduktion von CO2-Emissionen um mindestens 80% trägt der Kraftstoff auch zur Schonung natürlicher Ressourcen bei, da er ausschließlich aus Abfallprodukten hergestellt wird und kein Palmöl enthält. Dies entspricht den strengen europäischen Nachhaltigkeitskriterien.

Ausblick

Straßen.NRW steht in engem Austausch mit Landesbehörden wie dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV), dem Finanzministerium (FM) und dem Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie (MWIKE) sowie mit Bundesbehörden. Grundsätzliches Ziel ist es, den flächendeckenden Einsatz des HVO-Kraftstoffes im Landesbetrieb zu ermöglichen. Straßen.NRW setzt sich weiterhin für ökologische Nachhaltigkeit ein und plant weitere Maßnahmen zur CO2-Reduktion. Die Ökoprofit-Zertifizierungen des Betriebssitzes und die Beschaffung von E-Fahrzeugen für den Straßenunterhaltungsdienst und die Verwaltung sind erst der Anfang. Insbesondere der Fuhrpark bietet ein enormes Potenzial für weitere CO2-Einsparungen.

Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen
Nilgün Ulbrich
Zentrale Kommunikation
Wildenbruchplatz 1
45888 Gelsenkirchen
0209 3808-333

Zurück