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RS3 Radschnellweg OWL: Öffentlichkeitsbeteiligung für den 3. Abschnitt in Porta Westfalica

Porta Westfalica (straßen.nrw). Vorfahrt fürs Fahrrad – auf dem Radschnellweg OWL (RS3) werden Radlerinnen und Radler zukünftig ohne große Umwege und auf einer Gesamtstrecke von rund 50 Kilometern von Herford bis Minden fahren können. Für die Planungen zum dritten Abschnitt zwischen Bad Oeynhausen und der nördlichen Stadtgrenze Porta Westfalicas lädt der Landesbetrieb Straßen.NRW alle Interessierten zu einer virtuellen Öffentlichkeitsbeteiligung am Donnerstag, 17. März, ab 18 Uhr ein. Via Livestream wird die Wegeführung in diesem rund 11 Kilometer langen Abschnitt diskutiert: www.rs3-live.radschnellwege.nrw

„Planungsgrundlage für den Radschnellweg OWL ist eine Machbarkeitsstudie, in der – neben dem verkehrlichen Nutzen eines Radschnellwegs – untersucht wurde, wo in der Region solch eine Trasse entlangführen könnte“, erklärt Niederlassungsleiter Andreas Meyer. Für die Verlaufsführung zwischen Bad Oeynhausen und Porta Westfalica gibt es zwei verschiedene Vorschläge: Eine Linie oberhalb der Weser (neben dem Weserradweg) und eine Linie unterhalb (entlang der Bahnstrecke). „Dieses frühe Planungsstadium ist für uns der richtige Zeitpunkt, die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Ortskenntnissen und Erfahrungen einzubinden“, erklärt Meyer. Da die Linienfindung grundsätzlich noch völlig offen sei, könne sich im Laufe der Diskussionen ggf. auch noch eine völlig neue Variante finden.

Aufgrund der aktuell hohen Infektionszahlen wird die Veranstaltung digital stattfinden. Interessierte können sich den Livestream ansehen, der unter http://www.rs3-live.radschnellwege.nrw abrufbar ist. „Wir wollen aber keine Frontal-Veranstaltung, sondern die Ideen und Hinweise der Zuschauerinnen und Zuschauern aufnehmen“, erklärt Projektleiter Naeem Khokhar. Via Chat-Funktion können deshalb live Fragen und Anregungen eingebracht werden. Moderiert wird die Veranstaltung von Nadine Hofmeier, Moderatorin bei Radio Westfalica.

Zusammenarbeit mit anliegenden Kommunen

Unerlässlich für die Planung und Umsetzung des Radschnellwegs OWL ist die Kooperation mit den Kommunen, durch die die Trasse führen wird: Herford, Löhne, Bad Oeynhausen, Porta Westfalica und Minden. Die Umsetzung des Projekts ist eine Gemeinschaftsleistung.

Technischer Beigeordneter Stefan Mohme (Porta Westfalica): „Die Realisierung des Radschnellweges ist ein sehr wichtiges Projekt für die Stadt Porta Westfalica und die ganze Region. Eine noch bessere Anbindung zu unseren Nachbarstädten und Kommunen bietet vor allem klimafreundliche Alternativen im Berufs- und Pendlerverkehr. Ein Ausbau und eine Erweiterung des Radwegenetzes kommen auch dem Tourismus, wie etwa auf dem bereits viel genutzten Weserradweg, zugute. Erfreulich ist, dass Straßen.NRW bei den Planungen auf den Dialog und die Diskussion mit Bürgerinnen und Bürgern setzt.“

Bürgermeister Lars Bökenkröger (Bad Oeynhausen): „Der Abschnitt des Radschnellweges in Bad Oeynhausen darf keine Insellösung bleiben. Dass wir ihn gemeinsam mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW selber planen können, ist für uns aufgrund der innerstädtischen Lage ein großer Gewinn. Dass der Landesbetrieb nun auch die Planung außerhalb Bad Oeynhausens angeht ist ein wichtiger Schritt in Richtung klimafreundliche Mobilität und in Richtung Verkehrswende.“

Die Planungen des Radschnellweg OWL im Abschnitt durch Bad Oeynhausen bis zur Baureife werden durch die Stadt Bad Oeynhausen vorangetrieben. Das liegt an einer örtlichen Besonderheit: Ein Abschnitt der Mindener Straße, die ehemalige B61, gehört seit 2020 Bad Oeynhausen, der andere, auf dem der RS OWL geplant wird, dem Landesbetrieb.

Bürgermeister Michael Jäcke (Minden): „Die Initiative des Landesbetriebes Straßen.NRW, die Planungen zum Radschnellweg OWL – auch auf dem Gebiet der Stadt Minden – wiederaufzunehmen, finde ich richtig. Für Minden ist der Radschnellweg ein wichtiger Baustein, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen. Mit dem Rad zur Arbeit zur fahren ist für viele Mindener*innen ein klarer Pluspunkt für die Klimabilanz. Wir werden in den kommenden Monaten tatkräftig daran arbeiten den Plan in der Realität umzusetzen.“

Straßen.NRW unterstützt die Stadt Minden bei der Planung. Bisher hat es ein Auftaktgespräch gegeben.

Beatrix Aden, Leiterin des Bau- und Planungsamts (Kreis Minden-Lübbecke): „Der Radschnellweg OWL über Stadt- und Kreisgrenzen hinweg ist für den Kreis Minden-Lübbecke ein ganz wichtiger Baustein in der Förderung der Nahmobilität, weil er Städte mit hohen Pendlerverflechtungen verbindet und damit den Alltags-Radverkehr einen ganz großen Schritt voranbringen kann. In Zeiten, in denen immer mehr Menschen das Fahrrad für sich entdecken und durch Elektrobikes schneller auch längere Strecken zurücklegen, bietet sich ein Radschnellweg geradezu an.“

Hintergrund

Mit dem Radschnellweg OWL soll in einem insgesamt eher ländlich strukturierten und zersiedelten Raum, in dem sich eine Mittelstadt an die nächste reiht, eine spürbare Verlagerung vom dominierenden Autoverkehr auf das Fahrrad erreicht werden, also den Alltagsradverkehr stärken. Das in nahezu allen Kommunen zentral liegende und gut verzweigte Schienennetz bietet zudem die Möglichkeit der kombinierten Nutzung von Fahrrad und öffentlichem Nahverkehr, so dass die Anbindung des RS3 an die Bahnhöfe auch für Pendlerinnen und Pendler mit weiteren Entfernungen zum Arbeitsplatz interessant wird.

Um die Planungen am RS3 überschaubar und greifbarer zu machen, wurden vier Abschnitte gebildet:

• Abschnitt 1: von der Stadtgrenze Herford/Bielefeld bis Löhne-Ort
• Abschnitt 2: von Löhne-Ort bis nach Bad Oeynhausen (Werrebrücke Dehmer Straße)
• Abschnitt 3: von Bad Oeynhausen (Werrebrücke Dehmer Straße) bis zur nördlichen Stadtgrenze Porta Westfalica
• Abschnitt 4: von Porta Westfalica (nördliche Stadtgrenze) bis nördlich von Minden (Todtenhausen)

Für den RS3 sind verschiedene Führungsformen/Querschnittsgestaltungen möglich, wie z.B. der Bau eines vier Meter breiten Radschnellwegs, der in beiden Richtungen befahren werden kann.

Planungsschritte

  • Vorplanung
  • Machbarkeitsstudie aus 2016 skizziert erste Vorschläge für Wegeverläufe
    • Potentialanalyse: prüft die Mindestnutzungszahl von Radfahrer*innen/Tag (2.000), die Voraussetzung für den Bau eines RS ist; berücksichtigt auch Schulen, Industriegebiete, etc., die erreichbar sein sollen
    • Umweltverträglichkeitsstudie:
      • Raumanalyse: prüft die vorliegenden Flächen (Acker, Wald, Wohngebiet, etc.) und bewertet, was aus Umweltschutzgründen als wertvoll gilt
      • Variantenentwicklung und -vergleich – daraus ergibt sich die Variantenempfehlung aus umweltfachlicher Sicht
      • Parallel läuft die Öffentlichkeitsbeteiligung
      • Alle Varianten werden in einem Abwägungsprozess anhand technischer, verkehrlicher, umweltfachlicher und wirtschaftlicher Kriterien bewertet
      • Ergebnis: eine Vorzugsvariante, die zur Linienbestimmung ans Verkehrsministerium geschickt wird

Danach: Entwurfsplanung (inkl. erneuter Öffentlichkeitsbeteiligung) / Genehmigungsplanung / Planfeststellung / Bau

Pressekontakt: Maximiliane Plöger, Telefon 0521-1082-129

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