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Pilotprojekt zur Förderung von Insektenvielfalt im Straßenseitenraum

Münsterland (straßen.nrw). Der Frühling ist da – draußen summt und brummt es schon ordentlich. Straßen.NRW geht derzeit neue Wege bei der aktiven Förderung von Insekten. Im Fokus stehen dabei die Straßenseitenräume. In einem gemeinsamen Pilotprojekt mit der Universität Osnabrück geht es um die spannende Frage: Wie können wir entlang landeseigener Verkehrsflächen die Entwicklung von Insekten fördern und ihnen geeignete Lebensräume zur Verfügung stellen? „Der Straßenseitenbereich ist eine bisher kaum betrachtete Fläche und bietet für eine Förderung der Biodiversität große Potentiale“, erklärt Dr. Franz Löffler bei von der Universität Osnabrück, der das auf vier Jahre angelegte Projekt intensiv begleitet. Die Herausforderung ist dabei, die Förderung der Insekten mit dem Betriebsdienst für die Straßenseitenräume zu vereinbaren. Oder, wie es Andreas Stricker von Straßen.NRW formuliert: „Das Projekt hat das Ziel das ökologische Potential der Straßenseitenräume zu ermitteln, während ein uneingeschränkter Betriebsdienst gewährleistet wird“. Denn die Aufgabe der Straßenmeistereien, die Seitenräume zu pflegen, bleibt natürlich bestehen.

Für das Projekt sind verschiedene Untersuchungsflächen an Straßen im Bereich der Meisterei Münster anlegt worden. Ausgesät worden ist hier eine Regiosaatgutmischung, denn die Insekten sind häufig Spezialisten für besondere heimische Pflanze wie Sauerampfer oder die Wiesenmargerite, die nun auf den neuen Flächen neben der Straße zu finden sind. Aufmerksame Verkehrsteilnehmer erkennen die Untersuchungsfelder – wie beispielsweise an der B51 zwischen Ostbevern und Glandorf - an gelben Pollern im Seitenbereich. Diese Flächen werden nun in verschiedenen Mähzyklen bearbeitet, die Universität Osnabrück untersucht dann im Vergleich regelmäßig den Insektenbestand und dessen Entwicklung.

Zum Einsatz kommt ein extra angeschaffter spezieller Mähkopf und ein entsprechendes Großgerät.  Nicht alle Insekten können schnell flüchten wie Falter oder Bienen und so sorgen unter anderem verschiedene Luftströme dafür, dass die Insekten beim Mähen nicht unmittelbar ins Schneidwerk geraten.

Eingesät worden sind die Versuchsfelder bereits im vergangenen Jahr. Aktuell werden die entsprechenden Untersuchungsflächen das erste Mal gemäht. Dr. Franz Löffler nutzte den Termin an den Flächen der B51 spontan für einen kurzen Streifzug und entdeckte dabei schnell erste höchstwillkommene Bewohner wie verschiedenen Tagfalter im Straßenseitenraum. Auch mit Blick auf die Entwicklung der Pflanzen aus der Einsaat zeigte er sich sehr zufrieden. Während des Untersuchungszeitraumes wird nun die Entwicklung der Probeflächen dokumentiert und der Zustand von Flora und Insektenfauna erfasst. So können am Ende die Auswirkungen der Pflegeveränderungen ausgewertet und die bestmöglichen Rahmenbedingungen ermittelt werden, um der Entwicklung der Insektenartenvielfalt auch im bisher weitgehend ungenutztem Raum am Rande der Straße einen Platz zu geben.

Weiterführende Informationen zu dem spannenden Projekt gibt es auch im Internet unter: Pilotprojekt von Straßen.NRW zur Insektenfreundlichkeit - Straßen.NRW

Ansprechpartnerin für Journalist*innen

Nina Wischeloh
Hauptsitz Coesfeld
02541 742-128

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