OWL: 155 Jahre im Dienst der Verkehrssicherheit
Rheda-Wiedenbrück (straßen.nrw). Fünf Männer, die insgesamt 155 Jahre in den Dienst der Verkehrssicherheit gestellt haben – das wurde in der Straßenmeisterei Wiedenbrück gefeiert und gewürdigt. Andreas Deppe und Ralf Mürke (jeweils 40 Dienstjahre) sowie Sven Hödel, Frank Rohe und Norbert Krogmeier (jeweils 25 Dienstjahre) berichten im Rückblick unter anderem auch über immer aggressiver werdende Verkehrsteilnehmende.
Andreas Deppe, Leiter der Straßenmeisterei, begrüßte am Tag der Jubiläumsfeierlichkeit die Gäste bei wolkenfreiem Sonnenschein. Neben der Belegschaft waren auch Leitungen von anderen Meistereien zum Gratulieren gekommen – sowohl von den anderen insgesamt sieben Meistereien im Einzugsgebiet der Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe als auch den Nachbarkreisen. „Im Laufe der Jahre haben sich natürlich Netzwerke mit anderen Meistereien gebildet“, erklärt Deppe. „Alte Weggefährten, wir unterstützen uns gegenseitig.“ Er ist seit dem Jahr 2000 in der Wiedenbrücker Meisterei und seit 2022 deren Leiter. Nach 40 Dienstjahren – er hat mit 17 seine Ausbildung in Halle begonnen – muss er feststellen: „Die Verkehrsteilenehmenden sind im Laufe der Zeit immer hektischer und aggressiver geworden.“ Dabei erhalten die Straßenwärter mit ihren umfangreichen Aufgaben die verkehrliche Infrastruktur.
„Im Sommer sind wir die Verlierer, im Winter die Helden“, resümiert Sven Hödel. Während im Sommer zum Beispiel die Gehölzpflege ansteht, haben die Mitarbeiter der Meisterei im Winter Bereitschaftsdienst und stehen bei Schnee und Glätte mitten in der Nacht auf, um zum Start des Berufsverkehrs die Hauptstraßen sicher befahrbar zu machen. Hödel kommt ursprünglich aus dem Harz, hat zwei Jahre mit der Bundeswehr im Kosovo verbracht und sich anschließend im Kreis Gütersloh eine neue Heimat geschaffen. Er fährt den Kolonnen-LKW, mit dem jeden Tag vier bis sechs Straßenwärter unterwegs sind, um die Landes- und Bundesstraßen instand zu halten.
Jeder der Jubilare kann von Vorfällen berichten, bei denen sie respektlos und übergriffig behandelt wurden. „Wir werden täglich beschimpft; ein Autofahrer hat mir schon mal eine Cola-Dose hinterhergeworfen“, erzählt Frank Rohe. Der gelernte Maurer ist seit 25 Jahren beim Landesbetrieb und plant als Kolonnenführer unter anderem den Winterdiensteinsatz und kümmert sich ansonsten um alles, was anliegt.
Ralf Mürke, der wie Andreas Deppe 40 Dienstjahre feiert, ist seit 1992 in Wiedenbrück und seit 1998 in der Streckenwartung tätig. Im Gegensatz zu den Kollegen der Kolonnen gehören das Ausbessern von Schlaglöchern, Unfallaufnahmen und Kontrollfahrten zu seinen Aufgaben.
„Die Autofahrer akzeptieren kein ‚Nein‘ mehr“, sagt Norbert Krogmeier, der fünfte Jubilar. Sie würden Absperrungen ignorieren, wenn er beispielweise gerade dabei ist, eine Ölspur aufzunehmen, dabei ungeduldig und beleidigend werden. Krogmeier ist Quereinsteiger und fährt hauptsächlich die Kehrmaschine der Meisterei.
Hintergrund
Die Straßenwärterinnen und Straßenwärter, die die Verkehrssicherheit auf den Straßen gewährleisten, müssen oft im gefährlichen Verkehrsraum arbeiten, um Hindernisse von der Fahrbahn zu holen, um Baustellen einzurichten, um Schutzplanken zu reparieren, Verkehrsanlagen zu warten oder im Winterdienst Strecken zu räumen. Sie gehören zum alltäglichen Bild im Straßenverkehr.
Bevor eine Baufirma auf einer Straße arbeiten kann, bereitet das Straßenbetriebsdienstpersonal die Arbeiten vor, damit der Verkehr sicher an der Arbeitsstelle vorbeigeführt werden kann. Sie sperren einzelne Fahrstreifen und arbeiten, immer dicht neben dem fließenden Verkehr, wenn Gras und Sträucher geschnitten oder die Wasserabläufe gesäubert werden müssen. Mit Spezialfahrzeugen und Maschinen kehren sie die Fahrbahnen, reinigen Schilder und Leitpfosten, damit sie les- und sichtbar bleiben, reparieren Schutzplanken, beseitigen Schlaglöcher, warten Ampeln und befreien die Straßen im Winter von Eis und Schnee.
Präventionsnetzwerk #sicherimDienst
Der Landesbetrieb Straßen.NRW ist Anfang August 2024 dem Präventionsnetzwerk #sicherimDienst beigetreten. Dieses Netzwerk bietet unter anderem umfassende Unterstützungsangebote an, die Mitarbeitenden in gewaltvollen Situationen helfen sollen. Straßen.NRW setzt damit ein starkes Zeichen für die Sicherheit und den Schutz seiner Beschäftigten.