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L735: Zeitkapsel im Brückenwiderlager der Dinscheder Brücke entdeckt

Arnsberg (straßen.nrw). Bei den Abbruch-Arbeiten an der L735 Dinscheder Brücke in Arnsberg-Oeventrop machten Bauarbeiter einen besonderen Fund: eine Zeitkapsel, die im nördlichen Widerlager des teilweise abgebrochenen Bauwerks eingelassen war. Die Kapsel, die bei der Freilegung in Mitleidenschaft gezogen wurde, enthielt nicht nur Dokumente und Tageszeitungen aus dem Jahr 1997, dem Jahr in dem sie verbaut wurde. Auch eine Urkunde aus dem Jahr 1933, dem Jahr der Grundsteinlegung des Bauwerks, war in dem etwa 40 Zentimeter langen Metallbehälter enthalten sowie auf den Pfennig genau 7,82 Deutsche Mark in Münzgeld.

Bereits im Jahr 1997 stießen Bauarbeiter bei der Instandsetzung der Dinscheder Brücke – einer Fahrbahn- und Gehwegsanierung inklusive der Erneuerung der tragenden Betonbauteile sowie des Geländers – auf die Kupferhülse aus dem Jahr 1933. Die enthaltene Urkunde war datiert aus der Zeit in der Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg Reichspräsident, Adolf Hitler Reichskanzler, Dr. Heinrich Teipel Landrat und Johannes Hachmann Gemeindevorsteher von Oeventrop war.

„Die alte sechs-bogige Dinscheder Brücke stammte aus dem Jahr 1881“, klärt Oeventrops Ortsheimatpfleger Willi Linn auf, der zusammen mit Unterstützer Albert Schlupp den Metallbehälter mitsamt Inhalt von Bauleiter Heinz-Peter Aßhoff (Straßen.NRW) direkt an der Baustelle entgegennahm. „Die Ursprungsbrücke war mit 4,50 Metern für den Verkehr zu schmal“, führt Aßhoff aus. Beim Neubau in den 30er Jahren wurde sie dann auf eine Breite von neun Metern angelegt. „Wenn das neue Bauwerk voraussichtlich Ende 2023 fertig ist, wird sie 16,50 Meter breit sein“, weiß der Fachmann.

Bis es soweit ist, wird an der Dinscheder Brücke der Abbruch der südlichen Brückenhälfte vorbereitet. Ab August darf in der unter der Brücke fließenden Ruhr wieder gearbeitet werden. Zu dem Zeitpunkt wird die Arbeitsinsel von der bereits abgebrochenen Nordhälfte in das Flussbett der Südhälfte verlegt. Im Anschluss erfolgen die Abrissarbeiten. Mit dem Bau der Spundwandkästen für die Herstellung der Fundamente der drei neuen Brückenpfeiler – einen innerhalb der Ruhr und zwei im Uferbereich – und der Pfeilergründung wird die Basis für das Bauwerk geschaffen. „Wir müssen sehr konzentriert und schnell arbeiten“, weiß Aßhoff. „Die Auflagen der Umweltbehörden erlauben es uns nur noch bis Oktober Arbeiten innerhalb des Flusses auszuführen“, fügt der Bauleiter an.

Ortsheimatpfleger Willi Linn und Albert Schlupp nahmen die Zeitkapsel zur Grundsteinlegung der Dinscheder Brücke gern entgegen. Zusammen überlegen nun beide, welche Zeitdokumente in eine neue Zeitkapsel gehören, wie diese sicher verschlossen und bei der Grundsteinlegung wieder mit eingesetzt wird. Damit sich die Geschichte vielleicht eines Tages wiederholen kann.

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