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L547: Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung von Straßen.NRW zur Ortsumgehung Freckenhorst

Warendorf/Münster (straßen.nrw). Rund 200 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung von Straßen.NRW zur Informations- und Dialogveranstaltung am Mittwoch (11.12.) in Freckenhorst gefolgt, um sich umfassend die Planung der L547, der Ortsumgehung Freckenhorst, zu informieren. Eingangs erläuterte Christian Müller, stellvertretender Niederlassungsleiter der Regionalniederlassung Münsterland bei Straßen.NRW, den Planungsprozess und erläuterte die Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung gemäß §25 Verwaltungsverfahrensgesetz NW.

Bernd Epmann, zuständiger Projektleiter bei Straßen.NRW erläuterte den Sachstand der Planung im Detail. Die zweistreifige Ortsumgehung zwischen Hoetmarer Straße im Süden über die Everswinkeler Straße zur Freckenhorster Straße im Norden stellt eine überregionale Verbindung dar. Zusätzlich entlastet die neue Straße den Ortskern vom Durchgangsverkehr. Insgesamt kann der Durchgangsverkehr schätzungsweise um 40 Prozent reduziert werden, wobei die Entlastungswirkung für den Schwerlastverkehr noch höher erwartet wird. Derzeit ist die Ortsdurchfahrt stark überlastet, insbesondere der Schwerlastverkehrs quält sich täglich durch die enge Ortsdurchfahrt. Im September 2018 wurden umfangreiche Erhebungen der Verkehrsdaten in Umfeld des Planungsraumes durchgeführt. Die Das Verkehrsgutachten wird im ersten Quartal 2020 fertiggestellt sein. Straßen.NRW wird vor Ort das Gutachten in einem weiteren öffentlichen Infotermin vorstellen.

Die arten- und naturschutzfachliche Begleitung der Ortsumgehung Freckenhorst übernahm Judith Schonnefeld von der ILS GmbH Essen. Der landschaftspflegerische Begleitplan, welcher die arten- und naturschutzfachlichen Ausgleichsmaßnahmen bündelt, wird ebenfalls bis zum Sommer 2020 erarbeitet. Insgesamt lässt sicher der Eingriff durch die Straßenbaumaßnahme mit insgesamt 16,3 ha aufsummieren. Hiervon sind ca. 11,4 ha Ackerflächen. Einen konkreten Bedarf für den Umfang des Kompensationsbedarfs konnte noch nicht ermittelt werden, da die Artenschutzgutachten noch nicht abgeschlossen sind.

Darüber hinaus stellte sich Straßen.NRW der Diskussion mit der Bürgerinitiative „Verkehrskonzepte Warendorf“, die ihrerseits eine ortsnahe Linienführung befürworten. Die Idee für eine ortsnahe Führung mit mehr Auffahrtsmöglichkeiten von Freckenhorst auf die Umgehungsstraße würde den Ziel- und Quellverkehr innerorts besser auf das vorhandene Straßennetz verteilen. Zudem sei dann der Flächenverbrauch geringer. Bernd Epmann verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die ortsnahe Variante im Rahmen der Linienfindung geprüft wurde. Der ortsfernere Verlauf ist das Ergebnis einer Gesamtabwägung im Rahmen der Linienbestimmung. Weiterhin erläuterte Epmann: “In der Linienbestimmung sind, entsprechend der angestrebten Funktion der Landesstraße, die mit der Umgehung zu verknüpfenden Straßen bereits festgelegt.“ Den Vorschlag der BI, die Waterstroate an die Ortsumgehung anzuschließen, wird von Straßen.NRW auf die verkehrliche Auswirkung hin überprüft.

In der anschließenden Fragerunde hatten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit ihre Fragen direkt an die Experten zu richten. Es wurde angeregt den Streckenverlauf der geplanten Ortsumgehung Richtung Osten zu verlängern und damit eine Erschließung des Industriegebiets zu ermöglichen. Hierdurch könnte weiterer Schwerlastverkehr aus der Ortsdurchfahrt abgezogen werden. „Obwohl durchaus verkehrlich sinnvoll, ist eine Erschließung des Industriegebiets derzeit nicht im Bedarfsplan enthalten.“, so Epmann. Eine weitere Frage war, ob die Umsetzung der OU Freckenhorst abhängig von der Umsetzung der B64 ist. Im Knotenpunkt an der Freckenhorster Straße werden die B64, die Ortsumgehung Freckenhorst und die Freckenhorster Straße miteinander verbunden. Dieser Anschlussform hat der Rat der Stadt Warendorf 2015 zugestimmt.

Bernd Epmann sagte, dass eine Ortsumgehung Freckenhorst durch diesen zentralen Knotenpunkt eigenständig umgesetzt werden kann. Jedoch führt eine vorzeitige Realisierung der Ortsumgehung Freckenhorst ohne den Bau der neuen B64 zu erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf den innerstädtischen Verkehr in Warendorf. Somit sind beide Umgehungsstraßenprojekte sehr wichtig zur Lösung der innerörtlichen und überregionalen Verkehrsprobleme.

An Thementischen hatten die Teilnehmenden außerdem die Möglichkeit sich aus erster Hand zu informieren sowie Anliegen, Hinweise und auch Kritik zu platzieren. Wichtige Themen waren u.a. Überführungsbauwerke, Radwege und landwirtschaftliche Ersatzwege. Zudem wurde die 3-D-Visualisierung gezeigt, in welcher die Strecke im „Helikopterflug“ betrachtet werden konnte.

Ergebnisse und Präsentationen der Veranstaltung sowie Pläne und Bilder aus der Visualisierung der Straße werden zu Beginn des nächsten Jahres auf einer Projektwebsite von Straßen.NRW zur Verfügung gestellt.

Pressekontakt: Sandra Beermann, Telefon 0251-1444-763

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