L530: Minister Krischer besucht Rathaustunnel in Lüdenscheid
Lüdenscheid (straßen.nrw). Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Krischer informierte sich heute (25.7.2023) vor Ort über den aktuellen Sachstand zum Rathaustunnel in Lüdenscheid. Gemeinsam mit Vertretern aus verschiedenen Fraktionen des Landtages und der Stadt ließ sich der Minister die Situation und das weitere Vorgehen erklären. Die verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigten auf, wo die Herausforderungen bei der Sanierung des 1972 eröffneten Tunnels liegen.
„Die Instandsetzung des Rathaustunnels zeigt den enormen Ressourcenbedarf im Bereich der Sanierung und Modernisierung der Straßeninfrastruktur und insbesondere bei den konstruktiven Ingenieurbauwerken. Darüber hinaus wird die Bedeutung der unerlässlichen baulichen und betrieblichen Instandhaltung des nordrhein-westfälischen Straßennetzes eindrucksvoll verdeutlicht. Dies gilt umso mehr für die von der A45-Sperrung betroffene Region.“, sagte Minister Krischer anlässlich seines Besuches am Rathaustunnel in Lüdenscheid.
Dr. Petra Beckefeld, technische Direktorin bei Straßen.NRW, erklärte gemeinsam mit Fachleuten von Straßen.NRW, warum es bei der Sanierung des Tunnels immer wieder neue Probleme gab, die nicht vorhersehbar waren.
Als Straßen.NRW im Jahre 2014 die Straßenbaulast und damit die Verantwortung für den Tunnel übernahm, unterlag er bereits verkehrlichen Einschränkungen und war stark sanierungsbedürftig. Zum Beispiel war die Sicherheit im Brandfall nicht gewährleistet.
„Als wir das Sanierungskonzept erarbeiteten, kamen wir wegen unvollständiger Bestandsunterlagen nur langsam voran.“, erklärte Ludger Siebert zuständiger Niederlassungsleiter von Straßen.NRW, „trotzdem konnten wir bereits 2018, also vor fünf Jahren, die Sanierung beginnen“.
Doch schon 2019 musste nach einem Asbestfund der Bau unmittelbar gestoppt werden. Ein sofort in Auftrag gegebenes Gutachten zeigte, dass eine intensive Asbestsanierung erforderlich wurde, bevor die baulichen Instandsetzungsarbeiten am Tunnel fortgesetzt werden konnten. Die notwendigen Arbeiten zur Asbestsanierung wurden in das Gesamtsanierungskonzept eingearbeitet und stellten bundesweit ein Novum im Rahmen einer Tunnelinstandsetzung dar. Straßen.NRW ließ die Arbeiten zur Asbestsanierung ausschreiben und unter Beachtung der vergaberechtlichen Fristen wurden im Januar 2021 die Arbeiten vergeben und sofort begonnen. Da entgegen der üblichen Praxis bei Asbestsanierungen die andere Röhre des Tunnels während der Arbeiten unter Verkehr gehalten werden musste, mussten auch Fluchtmöglichkeiten für Havariefälle vorgehalten werden, was eine zusätzliche Herausforderung bedeutete. Die Asbestsanierung in der südlichen Tunnelröhre wurde im August 2021 fertiggestellt.
„Wir nahmen anschließende die bauliche Tunnelinstandsetzung sofort wieder auf. Bereits weit im Vorfeld des Übergangs der Fachgewerke stimmten wir die Betriebstechnik ab, so dass wir bereits für November 2022 den Einbau der Betriebstechnik vorgesehen hatten“, sagte Dr. Beckefeld. Die technische Direktorin weiter: „Leider stellte das beauftragte Unternehmen zunächst jede Tätigkeit ein. Erst im April dieses Jahres mündeten permanente, intensive Verhandlungen über die Fortführung der Arbeiten durch das beauftragte Unternehmen in eine verbindliche Vereinbarung. Demnach können wir nun davon ausgehen, dass die Betriebstechnik bis Ostern 2024 fertiggestellt ist.“
Straßen.NRW wird im April 2024 mit der Sanierung der zweiten Röhre beginnen. Da auch dort eine Asbestsanierung ansteht, ist mit einer Fertigstellung nicht vor Ende 2026 zu rechnen.
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Minister Krischer besucht Rathaustunnel in Lüdenscheid (3,8 MiB, JPG, nicht barrierefrei)