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L231: Ersatzneubau der Brücke Horbacher Straße in Aachen-Richterich ab 14.7.

Aachen (straßen.nrw). Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen beginnt am Montag, 14.7., mit dem Ersatzneubau der Brücke Horbacher Straße (L231) in Aachen-Richterich über die Bahntrasse Aachen-Mönchengladbach.
Die Horbacher Straße wird während der gesamten Bauzeit bis voraussichtlich Herbst 2027 zwischen der Einmündung Hander Weg und der Roermonder Straße vollgesperrt.

Im Zuge von Bauwerksprüfungen in den 2010er-Jahren wurde festgestellt, dass die Brücke Horbacher Straße (Baujahr 1967) aufgrund ihres Alters, des baulichen Zustands und der angestiegenen Verkehrsbelastung perspektivisch zu erneuern ist. 2015 wurde der Entschluss gefasst, dass einzig ein Ersatzneubau aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll ist. Eine Ertüchtigung der alten Brücke, mit der die maximale Nutzungsdauer des Bauwerkes nur um wenige Jahre hätte verlängert werden können, kam hingegen nicht in Frage.

Die Kosten für den Ersatzneubau der Brücke werden vor Baubeginn auf rund 13,1 Mio. Euro kalkuliert.

Umleitungswege innerorts und über die A4-Grenzstation Vetschau

Der Verkehr zwischen Aachen-Richterich und -Laurensberg wird in beiden Fahrtrichtungen über den Vetschauer Weg, Laurensberger Straße und Rathausstraße umgeleitet. Zusätzlich steht für die Fahrtrichtung von Richterich nach Laurensberg eine provisorische Autobahnzufahrt zur A4, Fahrtrichtung Köln, über den Vetschauer Weg und die A4-Grenzstation Vetschau zur Verfügung.  
Für den Radverkehr wird eine Umleitung im Nahbereich über Roermonder Straße, Roder Weg, Fußgängertunnel Amstelbach und Amstelbachstraße eingerichtet.

Mehr Platz für Fuß- und Radverkehr

Das derzeit vorhandene Brückenbauwerk im Zuge der Landesstraße L231 (Horbacher Straße) hat eine Breite zwischen den Geländern von 12,44 Meter und ist 67,95 Meter lang. Das neue Bauwerk mit einer Länge von 72,30 Metern wird eine Breite zwischen den Geländern von 13,35 Meter haben. Es wird somit zwischen den Geländern breiter als das alte Bauwerk und bietet mehr Raum für die verschiedenen Verkehrsarten.
Auf beiden Brückenkappen wird ein 2 Meter breiter Gehweg angelegt. Auf der zwischen den Brückenkappen liegenden 9 Meter breiten Fahrbahn ist auf beiden Fahrbahnseiten jeweils ein 2 Meter breiter Radfahrschutzstreifen vorgesehen.

Synergieeffekte durch gemeinsame Nutzung von Sperrpausen der Deutschen Bahn

Für den Brückenbau im Bereich von Gleisanlagen sind aus Sicherheitsgründen Unterbrechungen des Bahnverkehres erforderlich.
Straßen.NRW hat sich während der Planungsphase für die neue Brücke frühzeitig mit der Deutschen Bahn abgestimmt, um die Einschränkungen und Sperrungen der Bahnstrecke unter der Brücke Horbacher Straße möglichst gering zu halten.
Hierbei konnte eine Einigung mit der Deutschen Bahn erzielt werden, wonach zwei von der DB Netz AG und der DB Station&Service AG für eigene Baumaßnahmen bereits festgelegte Bahnsperrpausen in 2026 und 2027 von Straßen.NRW mitgenutzt werden dürfen.

Dadurch entstehen Synergieeffekte zwischen den Verkehrsträgern Straße und Schiene, denn es entfallen zusätzliche Einschränkungen/Sperrungen im regionalen Schienenpersonennahverkehr (SPNV) durch gesonderte Sperrpausen für das Brückenneubauprojekt. Dies reduziert somit die Belastungen im Pendler- und Berufsverkehr zwischen dem Großraum Aachen und der Region Niederrhein Während der Bauzeit.
Der Abriss der vorhandenen Brücke im Nahbereich der Bahngleise erfolgt innerhalb von zwei Wochen (voraussichtlich 9.1.-23.1.2026) in der ersten Bahnsperrpause (Januar-März 2026), während in der zweiten Bahnsperrpause im Frühjahr 2027 vorgefertigte Bauteile über der Bahntrasse per Kran eingehoben werden.

Brücke als Anfang der künftigen Radvorrangroute Horbacher Straße

In der Machbarkeitsstudie zum Radschnellweg Euregio (RS4), der die Zentren von Aachen und Herzogenrath miteinander verbinden soll, wurde u.a. auch eine wichtige Radroutenverbindung zwischen dem RS4 in Aachen-Richterich und einer zu planenden Snelfietsroute im niederländischen Heerlen herausgearbeitet. Die Strecke soll entlang der Horbacher Straße (L231) verlaufen. Wegen des für eine Radschnellverbindung nicht ausreichend hoch prognostizierten Radverkehrspotentials soll diese Strecke mit etwas geringerem Ausbaustandard als sogenannte „Radvorrangroute“ ausgebaut werden.

Die neue Brücke Horbacher Straße stellt somit auch den Anfangspunkt der Radvorrangroute Horbacher Straße bis zum Grenzübergang Locht dar.
Die Radvorrangroute ist ein gemeinschaftliches Projekt von Straßen.NRW und der Stadt Aachen. Sie muss ganzheitlich betrachtet und geplant werden und bedarf einer engen Abstimmung dieser beiden Baulastträger. Insbesondere für die ausreichende Einhaltung der im Regelwerk definierten Mindeststandards über die gesamte Radvorrangroute wird gemeinschaftlich Sorge getragen.

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie zum RS4 wurde im Jahr 2016 eine Potentialanalyse erarbeitet, die auch die zu erwartenden Radverkehrsmengen auf der Radvorrangroute Horbacher Straße ermittelt. Demnach wird auf der Radvorrangroute je nach Abschnitt ein Potential zwischen 500 und 1.500 Radfahrenden erwartet.

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