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Kranzniederlegung für im Dienst verunglückte Kolleg*innen

Gelsenkirchen (straßen.nrw). Am Buß- und Bettag (22.11.) kamen NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer sowie Dr. Petra Beckefeld und Dr. Sascha Kaiser (Direktorium, Straßen.NRW), Dr. Michael Güntner (Geschäftsführer, Autobahn GmbH des Bundes) und Elfriede Sauerwein-Braksiek (Direktorin Niederlassung Westfalen, Autobahn GmbH) sowie die Personalräte von Straßen.NRW und Autobahn GmbH zusammen, um gemeinsam der im Dienst verunglückten Straßenwärter*innen und Vermessungstechniker*innen zu gedenken.

An der A31-Autobahnkapelle bei Gescher im Kreis Borken fanden sie Worte des Beileids für die Verunglückten und ihre Angehörigen und äußerten ihren aufrichtigen Dank gegenüber den im Straßenbetriebsdienst arbeitenden Mitarbeiter*innen, die sich tagtäglich für die Verkehrssicherheit der Bürger*innen einsetzen. Im Anschluss legten sie ihre Kränze im stillen Gedenken nieder. Viele Mitarbeiter*innen aus den Straßen- und Autobahnmeistereien begleiteten die traditionelle Zeremonie an der Gedenkstätte, die von Straßen.NRW und der Autobahn GmbH des Bundes gemeinsam begangen wurde.

Minister Oliver Krischer: „Der Beruf der Straßenwärterin und des Straßenwärters hat eine sehr wertvolle Bedeutung für die Gesellschaft. Unsere Straßenwärterinnen und Straßenwärter leisten täglich ihren Beitrag für sichere Straßen – und dies unermüdlich bei Tag und bei Nacht sowie bei schlechter Witterung. Dafür danke ich Ihnen allen persönlich ganz herzlich und im Namen aller Verkehrsteilnehmenden. Gerade in der nun beginnenden dunklen Jahreszeit steigt das Risiko für die Kolleginnen und Kollegen im Straßenbetriebsdienst zu verunglücken. Auch wenn es uns gelungen ist die Unglückszahlen in den vergangenen Jahren zu reduzieren, ist es wichtig, dass sich alle Autofahrerinnen und Autofahrer besonders umschauend und rücksichtsvoll verhalten.“

Straßen.NRW ist zuständig für den überwiegenden Teil der Bundes- und Landesstraßen in Nordrhein-Westfalen. Direktorin Dr. Petra Beckefeld resümierte: „Im Jahr 2023 haben sich bislang bei Straßen.NRW zwei Unfälle ereignet, bei denen zwei Beschäftigte verletzt wurden“ – sogenannte fremdverschuldete Unfallereignisse in Arbeitsstellen mit Personenschaden, wie es in der Statistik heißt. „Die involvierten Kollegen mussten psychologisch betreut werden, trugen aber glücklicherweise keine physischen Verletzungen davon. Doch nicht immer geht es für unsere Mitarbeitenden so glimpflich aus.“ Opfer gab es dennoch zu beklagen: Bei einem der Unfälle ist ein Verkehrsteilnehmender mit seinem PKW von der Fahrbahn abgekommen und frontal auf die Anbauplatte (z.B. für einen Schneepflug) eines Straßen.NRW-LKWs aufgefahren. Der Verkehrsteilnehmer verstarb noch am Unfallort.

Das Risiko, bei einem Arbeitsunfall ums Leben zu kommen, ist für Straßenwärter*innen statistisch betrachtet 13 Mal höher als in vergleichbaren gewerblichen Berufen. „Dieses Risiko möchten wir natürlich mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln so gering wie möglich halten“, so Direktor Dr. Sascha Kaiser. Er betont die stetigen Anstrengungen des Landesbetriebes für mehr Sicherheit: „Moderne Schutzausrüstung, ein modernisierter und auf Sicherheit ausgerichteter Fuhr- und Gerätepark sowie Trainingseinheiten im Risiko-Parcours und mit VR-Software – das alles macht die Arbeit an der Straße sicherer.“ 2022 waren es insgesamt fünf Unfallereignisse in Arbeitsstellen mit Personenschaden. Seit 1993 kamen 20 Beschäftigte von Straßen.NRW bei Unfällen durch Fremdverschulden ums Leben. Insgesamt hat es 560 fremdverschuldete Unfälle mit Personenschaden bei Straßen.NRW gegeben.

In den Niederlassungen Rheinland und Westfalen der Autobahn GmbH ereigneten sich in den vergangenen zwölf Monaten 34 fremdverschuldete Unfälle, bei denen sieben Mitarbeiter verletzt wurden.

Der letzte tödliche Unfall ereignete sich im Juni 2020: Ein junger Vermessungstechniker starb während Vermessungsarbeiten auf der A3. Trotz aller Absicherungen fuhr ein Lastkraftwagen mit hoher Geschwindigkeit auf den Messbus auf. Der Straßen.NRW-Mitarbeiter wurde erfasst und erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen.

Hintergrund

Straßen.NRW investiert in die Sicherheit seiner Mitarbeitenden. Die persönliche Schutzausrüstung wird stetig weiterentwickelt, mit einem Risiko-Parcours wurden Straßenwärter*innen geschult und neue Einheiten sind in Planung. Zudem wird seit kurzem Virtual Reality basierte Software mit VR-Brille im Rahmen von Schulungen rund um die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen eingesetzt, um für die Gefahren im Straßenbetriebsdienst zu sensibilisieren.

Seit 2019 ist Straßen.NRW Sicherheitspartner des Bundesministeriums für Verkehr. Als erste Landesstraßenbauverwaltung hatte sich der Landesbetrieb an der so genannten „Allianz für Sicherheit“ beteiligt, die für die Ausrüstung von LKW mit Abbiegeassistenten steht.

Die Gedenkstätte bei Gescher

Damit die Trauer um die im Einsatz getöteten Kolleg*innen einen Ort hat, aber auch, um in der Öffentlichkeit auf den gefährlichen Arbeitsplatz Straße aufmerksam zu machen, unterhält der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen an der A31-Autobahnkapelle bei Gescher eine Gedenkstätte. Die über zwei Meter hohe Stahlskulptur an der Autobahnkapelle St. Antonius ist im Oktober 1999 eingeweiht worden. Die Kranzniederlegung zum Gedenken an die verstorbenen Mitarbeiter*innen findet alljährlich am Buß- und Bettag statt.

Bilder

Pressekontakt

Isabell Strietholt
Zentrale Kommunikation
0209 3808-333

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