„4zu1“ Ostmünsterland-Verbindung: Bürger sollen intensiv einbezogen werden
Coesfeld (straßen.nrw). Die Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen des B51-Ausbaus und B64-Neubaus zwischen Münster und Rheda-Wiedenbrück wird intensiviert. Bürgerinnen und Bürger sollen aktiv in die Planung mit einbezogen werden. Das kündigte heute (12.4.) der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen in Warendorf an.
Vier Bauprojekte werden zu einer neuen Verbindung für die Region – das ist das Straßen.NRW-Projekt „4zu1“. Die vier Bauprojekte im Einzelnen sind: Der Ausbau der B51 zwischen Münster und Telgte sowie die drei Ortsumfahrung für Warendorf, für Beelen und Herzebrock-Clarholz. Zusammen soll so eine schnelle, überregionale Verbindung entstehen, bei der die Anwohnerinnen und Anwohner deutlich entlastet werden. Bei der Planung wird Straßen.NRW Bürgerinnen und Bürger aktiv miteinbeziehen.
Das Wissen vor Ort soll in die Planung einfließen
„Bei Straßen.NRW setzen wir bei allen größeren Projekten schon seit einigen Jahren auf eine möglichst frühe und intensive Beteiligung der Bürger. Das geht häufig weit über die gesetzlich vorgeschriebene Beteiligung im Planungsverfahren hinaus und setzt auch viel früher ein“, sagte Straßen.NRW-Regionalleiter Dirk Griepenburg. “Es ist unser Ziel, unsere Projekte im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den verschiedenen Anspruchsgruppen zu planen. Bei der Verbindung von Münster nach Rheda-Wiedenbrück weisen die vier Bauprojekte einen sehr unterschiedlichen Planungsstand auf. Deshalb ist es wichtig, die Öffentlichkeitsbeteiligung auch an die unterschiedlichen Planungsstände anzupassen. Unser Job ist es, möglichst viele Interessen unter einen Hut zu bekommen. Das Projekt soll dadurch effizienter realisiert werden“, so Griepenburg.
Für das Projekt „4zu1“, so der leicht zu kommunizierende neue Kurzname, wird Straßen.NRW von einem Dialogbüro unterstützt: „Wir machen keine Dialogveranstaltungen von der Stange, sondern werden durch die Vorgespräche sehr genau auf die Fragen und Anliegen vor Ort eingehen können“, versicherte Dr. Antje Grobe und betont, dass Bürgerbeteiligung die Planungsprozesse qualitativ verbessert. Die Moderatorin und ihr Team haben ihr Handwerkszeug in der Schweiz gelernt, wo eine frühe Bürgerbeteiligung schon seit langem intensiv gelebt wird.
Dialogveranstaltungen starten noch vor der Sommerpause
In den kommenden Monaten werden Dr. Antje Grobe, Johanna Feix und Philipp Morath von DIALOG BASIS passgenaue Beteiligungsformate gemeinsam mit den Akteuren vor Ort entwickeln. Hierzu sollen Vorgesprächen mit der lokalen Politik und Verwaltung, mit Bürgerinitiativen, Vereinen, Verbänden und Anliegerinnen und Anliegern geführt werden. „Wir möchten mit den Menschen vor Ort gemeinsam an Lösungsmöglichkeiten arbeiten“, beschreibt Antje Grobe den Ansatz für die Bürgerbeteiligung. Auch Bernhard Epmann, Leiter des Projekts „4zu1“ bei Straßen.NRW betont, wie wichtig es ist, das Wissen vor Ort in der Planung zu berücksichtigen und gemeinsam gute Lösungen zu entwickeln. Um die Vorgespräche und die Dialogveranstaltungen zu flankieren, wurde eine neue Projekthomepage aufgebaut (www.4zu1.nrw.de). Hier können sich Interessierte zum Projekt und seinen Teilabschnitten informieren. Online können Fragen und Anregungen zum Projekt eingebracht werden. Noch vor der Sommerpause sollen dann unterschiedliche Dialogveranstaltungen zu den einzelnen Teilabschnitten durchgeführt werden.
Zum Hintergrund
Der Bundesverkehrswegeplan 2030 sieht vor, die Bundesstraßen B51 und B64 aus- und neuzubauen, um den wachsenden verkehrlichen Anforderungen auf der Strecke gerecht zu werden. Das Projekt ist im vordringlichen Bedarf eingeordnet. Ziel ist es unter anderem, die Ortsdurchfahrten zu entlasten, eine bessere Steuerung des Verkehrs in den Kommunen zu ermöglichen und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Region insgesamt zu stärken. Bereits seit Jahrzehnten setzen sich die Regionen Münsterland und Ostwestfalen für eine leistungsfähige Ost-West-Verbindung zwischen der A1/A43 und der A2 ein. Einen hohen Stellenwert haben dabei die Bundestraßen B51 und B64, da sie eine Verbindung zwischen den benachbarten Oberzentren Münster und Bielefeld herstellen. Die Strecke wird von vielen Pendlern genutzt und ist derzeit zu den Spitzenzeiten stark überlastet.
Das Gesamtvorhaben gliedert sich in vier Teilabschnitte: Beim Ausbau der B51 handelt es sich um den ersten Abschnitt zwischen Münster und Telgte. Hier ist ein vierspuriger Ausbau in Planung. Die drei weiteren Abschnitte verlaufen entlang der B64. Diese führt bislang durch die Ortskerne der Kommunen Warendorf, Beelen und Herzebrock-Clarholz. Die Ortskerne leiden unter einer hohen Verkehrsbelastung. Um die verkehrliche Situation insgesamt zu verbessern, sind Ortsumfahrungen geplant.
Der vierspurige Ausbau der B51 zwischen Münster und Telgte wird für einen reibungsloseren Verkehrsfluss auf dem Abschnitt sorgen. Die Ortsumfahrung für Warendorf führt zu einer deutlichen Steigerung der Verkehrssicherheit und wird durch drei Fahrstreifen (alternierende Überholfahrstreifen in beide Richtungen) auf ca. 40 Prozent der Strecke gesicherte Überholmöglichkeiten schaffen. Die Planungen von Straßen.NRW sehen weiter vor, dass mit der Ortsumgehung in Beelen zukünftig etwa die Hälfte des PKW-Verkehrs und über 80 Prozent des Schwerlastverkehrs um den Ortskern herum anstatt hindurch geführt wird. Der Teilabschnitt Herzebrock-Clarholz bringt ebenfalls ähnliche Entlastungen für den Ortskern wie die geplante Umgehung um den Nachbarort Beelen. Auch für diese Umgehungsstraßen ist der dreistreifige Querschnitt vorgesehen. Diese vier Projekte bilden die Ostmünsterland-Verbindung.
Pressekontakt: Sandra Beermann, Telefon 0251-1444-763; Sven Johanning, Telefon 0521-1082-130