46sieben: Arbeitskreis tagte
Hagen (straßen.nrw). Der 1. Arbeitskreis im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) hat am Montag bei seiner Sitzung in Hagen den Untersuchungsraum des Projekts 46sieben diskutiert. Dabei wurde der Ypsilon-förmige Untersuchungsraum, eine verkehrliche Fortführung einer neuen A46 Hemer/Menden als dreispurige B7 südlich des FFH-Gebietes Luerwald, von vielen Teilnehmern infrage gestellt.
Dichte Besiedlung, Fauna/Flora-Habitate, Vorkommen des Schwarzstorches und Naturschutzgebiete bergen nach Ansicht des Gremiums ein zu hohes Konfliktpotenzial. Die Stadt Arnsberg werde sich „vehement wehren“ gegen eine Anbindung einer B7 an Neheim im südlichen Bereich des vorgeschlagenen Untersuchungsraumes, kündigte ein Vertreter der Stadt an. Straßen.NRW wird nun den südlichen Korridor, der auf einen Vorschlag des Dialogforums zurückgeht, über einen Grobfilter abprüfen. „Sollte sich herausstellen, dass die Umweltbelange in starkem Maße auch durch eine dreistreifige Bundesstraße beeinträchtigt werden, werden wir ihn aus dem Untersuchungsraum herausnehmen“, sagte Sven Koerner, Leiter der Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift. Der Bereich Waldemei, eine große naturschutzwürdige Waldfläche zwischen Hemer und Menden, wird in den Untersuchungsraum komplett einbezogen. Grundsätzlich wurde auch noch einmal die Netzlösung des BUND diskutiert, die im Bundesverkehrswegplan abgelehnt worden war.
Straßen.NRW hatte insgesamt 28 Träger Öffentlicher Belange (TÖB) eingeladen - Behörden, Kommunen, Verbände, Umweltschutz -, den Untersuchungsraum festzulegen, in dem mögliche Trassenvarianten des Projekts 46sieben liegen könnten. In diesem Bereich wird untersucht, welche Auswirkungen der Eingriff durch das Projekt auf die Schutzgüter Mensch und Umwelt hat.
Neben Vertretern einiger Kommunen lehnten auch die Vertreter des ehrenamtlichen Naturschutzes, u.a. Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), das Landesbüro der Umweltschutzverbände sowie Nabu, eine Ausweitung des Untersuchungsraumes nach Süden ab. Andere Vertreter befürworteten aber die weitere Untersuchung des südlichen Raumes.
Auch die Rolle des von Straßen.NRW eingesetzten Dialogforums im Rahmen des Beteiligungsprozesses zur frühen Öffentlichkeitsbeteiligung wurde von einigen Arbeitskreismitgliedern kritisch hinterfragt. „Wir leben frühe Öffentlichkeits- und Bürgerbeteiligung und haben deshalb konstruktive Vorschläge des Dialogforums aufgegriffen“, erwiderte Sven Koerner.
Die Träger Öffentlicher Belange haben nun bis Ende Oktober Zeit, Kritik und Änderungswünsche zum Untersuchungsraum von 46sieben aus ihrer fachlichen Sicht auch noch einmal schriftlich einzureichen. „Danach wird Straßen.NRW bis Ende des Jahres eine überarbeitete Abgrenzung des Untersuchungsraumes festlegen“, sagte Sven Koerner.
Hintergrund
Der Landesbetrieb Straßen.NRW ist vom Gesetzgeber beauftragt worden, den sogenannten Lückenschluss zwischen Hemer und Arnsberg-Neheim zu planen. Das Projekt wurde im Bundesverkehrswegeplan 2030 als „vordringlicher Bedarf“ eingestuft. Für die Umsetzung wurden dem Bund im Vorfeld drei Möglichkeiten vorgeschlagen: eine durchgängige vierspurige Autobahn, eine Kombination aus vierspuriger Autobahn und dreispuriger Bundesstraße sowie eine Netzvariante. Nach sorgfältiger Prüfung hat sich der Bund für die Kombivariante (46sieben) entschieden und Straßen.NRW mit der Planung beauftragt.
Pressekontakt: Michael Schmitz, Telefon 0291-298129