B51: Erste Brücke der Verbindung von A43 und B51 in Münster nach sieben Wochen freigegeben
Münster (straßen.nrw). Straßen.NRW hat mit dem Turbo-Neubau der ersten B51-Brücke in Münster einen entscheidenden Meilenstein erreicht, um den zentralen Verkehrsknotenpunkt zwischen A43 und B51 in Rekordzeit zu ertüchtigen. Nach nur sieben Wochen Bauzeit steht die neue Brücke nun seit dem Wochenende planmäßig für den Verkehr fertig und funktionsfähig zur Verfügung. Dank der innovativen Bauweisen und eines beschleunigten Bauprozesses konnten die umfangreichen Verkehrseinschränkungen für die Bürger*innen in Münster auf nur wenige Wochen im Sommer 2024 beschränkt werden. Spatenstich war am 1. Februar. Vor Baubeginn musste jedoch zunächst die alte Brücke abgebrochen werden.
Am Mittwoch (28.8.) gaben Verkehrsminister Oliver Krischer, der Ministerialdirigent Gerhard Rühmkorf im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Münsters Oberbürgermeister Marcus Lewe und Ahmed Karroum, Straßen.NRW-Abteilungsleiter für den Bereich Technik und Umwelt, die Brücke offiziell für den Verkehr frei. Zahlreiche Gäste sind zur Teilfreigabe erschienen.
„Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer betonte bei der Brückenfreigabe die Bedeutung der schnellen Fertigstellung: "Bürger und die Unternehmen sind auf eine intakte und moderne Infrastruktur angewiesen. Mit diesem Projekt tragen wir dazu bei." Er hob hervor, dass die gewählte Bauweise und der optimierte Bauablauf nicht nur die Bauzeit verkürzt haben, sondern auch zu einer deutlichen Reduzierung der Verkehrsstaus und damit der CO₂-Emissionen beigetragen haben. „Das ist ein wichtiger Aspekt, der in der Planung von Bauprojekten zunehmend mehr berücksichtigt werden muss, um Nachhaltigkeit sicherzustellen.“
Durch das beschleunigte Baukonzept von Straßen.NRW und der bauausführenden Firma konnte die erste Brücke mit der innovativen Expressbauweise in einer extrem kurzen Bauzeit fertiggestellt werden. „Die beiden Brücken sind von zentraler Bedeutung für den Verkehr in Münster und in den umliegenden Regionen.“, sagt Straßen.NRW-Abteilungsleiter Ahmed Karroum. „Dass die erste Brücke in der Rampe zur Umgehungsstraße passend fertig geworden ist, ist der grundlegende Meilenstein im Gesamtprojekt. Die gesetzten Ziele wurden erreicht. Zeitgleich wurden die Anforderungen an die Infrastruktur sowie die lokalen Bedürfnisse während der Bauzeit bestmöglich berücksichtigt.“
Der nächste Schritt ist bereits in Vorbereitung: Der Bau der größeren Verbindungsbrücke zur Autobahn soll ebenfalls in einem präzise getakteten Zeitrahmen realisiert werden. In wenigen Wochen ist der Abbruch der Brücke geplant. Während der weiteren Bauzeit von voraussichtlich zwei Jahren wird der Verkehr über eine provisorische Verkehrsführung geleitet. Eine Behelfsbrücke, die bereits parallel zum ersten Bauabschnitt errichtet wird, soll den Verkehrsfluss während des Bauprozesses sicherstellen. Der Verkehr wird – wie auch bei der Maßnahme jetzt – einspurig über die Brücke geführt werden, sodass die verkehrlichen Einschränkungen durch die Baustelle als gering eingeschätzt werden. Für das gesamte Projekt ist angestrebt, die ursprünglich angesetzte Bauzeit von 4,5 Jahren auf 2,5 Jahre zu verkürzen. Die Maßnahme wird durch die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Münsterland umgesetzt und begleitet.
Die Expressbrücke: Ein innovatives Baukonzept
Der Begriff "Expressbrücke" steht für eine innovative Brückenbauweise, bei der Betonfertigteile schnell montiert und mit Ortbeton ergänzt werden. Bei der neuen Brücke, die die A43 mit der Umgehungsstraße Münster verbindet, wurde diese Methode erfolgreich angewendet. Zeit wurde insbesondere beim Bau der Widerlager eingespart, indem vorgefertigte Betonteile mit vor Ort gegossenem Beton kombiniert wurden. Auf diese Weise entfielen zeitaufwendige Arbeiten, wie das Errichten einer traditionellen Holzschalung.
Auch die Installation sogenannter Hybridkappen trug zur Beschleunigung des Baus bei. Kappen sind die äußeren Bauteile einer Brücke, die in der Regel nachträglich betoniert und auf denen später Geländer und Schutzeinrichtungen montiert werden. Bei einer herkömmlichen Bauweise müssen für die Kappenherstellung Gerüst und Schalung auf- und wieder abgebaut werden. Das kostet Zeit und erfordert zusätzlich Sperrungen für den Verkehr. Stattdessen wird bei der Hybridkappe eine Konstruktion als „verlorene Schalung“ eingesetzt, die dauerhaft am Bauwerk verbleibt und gleichzeitig auch als Tragelement für die Geländerkonstruktion im Montagezustand dient. Das Aufstellen eines Gerüstes und der An- und Abbau der Kappenschalung entfällt. Die vorgefertigten Kappen werden einfach direkt mit montiert und eingehoben.