B474n: Träger der Brücke über den Mühlenbach erfolgreich eingehoben
Datteln (straßen.nrw). Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Ruhr hat in der vergangenen Woche einen weiteren Meilenstein im dritten Bauabschnitt der B474n in Datteln erfolgreich abgeschlossen. Über vier Stunden lang war allerhöchste Konzentration und Aufmerksamkeit gefragt. In dieser Zeit manövrierte ein Autokran vier tonnenschwere Träger aus Stahl und Beton zentimetergenau auf ihre endgültige Position und zwar direkt von den LKW, mit denen die Träger angeliefert worden waren. Auf beiden Seiten des Mühlenbachs waren in den vergangenen Monaten die unteren Hälften der zwei Widerlager entstanden, auf denen die vier Verbundfertigteilträger jetzt gelagert sind.
Die vier Träger selbst sind jeweils 26 Meter lang und in einer Verbundbauweise aus Stahl und Beton gefertigt. Verbundbauweise bedeutet, dass bereits während der Produktion im Werk die Stahlteile der Träger fest mit knapp drei Meter breiten Betonplatten verbunden wurden. Diese Form des Brückenbaus kann die Bauzeit verkürzen und Kosten sparen, unter anderem weil die Produktion der Betonteile weniger abhängig von der Witterung ist. Knapp 35 Tonnen wiegt jeder der vier Träger, die nebeneinander gelegt den sogenannten Überbau der Brücke bilden und später die Fahrbahn tragen werden. Die Enden der Träger werden im nächsten Arbeitsschritt in die oberen Hälften der Widerlager betoniert. Knapp 200 Kubikmeter Beton werden für den Bau der beiden Widerlager Brücke über den Mühlenbach insgesamt benötigt. Weitere Teile der Brücke werden in den kommenden Monaten hergestellt, dazu gehören unter anderem eine vor Ort gegossene Betonplatte über die gesamte Breite und Länge der Brücke und die Asphaltschichten der Fahrbahn.
Parallel laufen weitere Arbeiten an der B474n in Datteln: Für die Brücke, die künftig den Natroper Weg über die B474n führen wird, sind die Widerlager bereits fertiggestellt und mit der Herstellung des Überbaus wird begonnen. Zudem haben die Arbeiten begonnen, um die B474n an die B235 (Olfener Straße) zwischen Wesel-Datteln-Kanal und Lippe anzuschließen.
Auf den Kompensationsflächen im Bereich des dritten Bauabschnitts entsteht derzeit eine vielfältig strukturierte Landschaft, die Raum für viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten bieten wird. Dafür werden Waldflächen, Brachen und Obstwiesen sowie breite straßenbegleitende Baum- und Strauchpflanzungen angelegt, indem zum Beispiel Bäume und Sträucher gepflanzt und auf Grünlandflächen einheimische Wildkräuter eingesät werden. Die hohen Baum- und Strauchhecken parallel der Trasse der B474n werden langfristig dafür sorgen, dass Fledermäuse und Vögel sicher über die Fahrbahn geleitet werden. Bis die Gehölze die dafür notwendige Höhe erreicht haben, übernimmt ein temporärer Vogelüberflugzaun diese Leitfunktion.
Hintergrund
Der Bau der B474n in Datteln begann im Herbst 2019 mit dem Neubau der Brücke über den Dortmund-Ems-Kanal. Die Stabbogenbrücke wurde im Dezember 2020 über den Kanal verschoben und im Herbst 2022 fertiggestellt. Mit dem Bau der Strecke südlich der Markfelder Straße, von der L609 (Münsterstraße) bis zur neuen Kanalbrücke, wurde 2021 begonnen. Die Arbeiten im dritten Bauabschnitt, nördlich des Dortmund-Ems-Kanals, begannen im Februar 2022. Straßen.NRW rechnet damit, und die B474n zwischen Münsterstraße und Olfener Straße im Jahr 2024 für den Verkehr freizugeben.
Das Planfeststellungsverfahren für den Waltroper Abschnitt der B474n ist noch nicht abgeschlossen.