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Appelle waren erfolglos - Glatthaferwiese in der Hohenhorster Heide in Recklinghausen wird eingezäunt

Recklinghausen (straßen.nrw). Manch Vierbeiner in Recklinghausen wird sich wundern, dass er zukünftig nicht mehr durch die bunte Glatthaferwiese in der Hohenhorster Heide stromern und dort sein Geschäft verrichten kann. Der Grund ist ein Zaun, den Straßen.NRW zurzeit errichten lässt, um die Wiese vor Geschäften dieser Art zu schützen. Dient sie doch als Futterquelle für die Zebras und Giraffen im Gelsenkirchener Zoo.

Hintergrund: Als Ausgleichsmaßnahme im Zuge des sechsstreifigen Ausbaus der A43 hat Straßen.NRW im Jahr 2016 die vorher als Acker genutzte Fläche zwischen Grullbach und Herrmann-Löns-Weg in eine artenreiche Glatthaferwiese umgewandelt. Die ökologische Aufwertung der etwa sechs Hektar großen Fläche geht einher mit der Schaffung von Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten. In der blühenden Blumenwiese finden Mäuse und Kaninchen Schutz und Nahrung. Bussarde sind bei der Jagd weniger gefährdet als an der Autobahn. Zweimal im Jahr wird die Wiese gemäht - die geernteten Kräuter und Gräser werden anschließend in einem modernen Trocknungsverfahren zu Qualitätsheu verarbeitet, welches schließlich den Zebras und Giraffen im Zoo als hochwertiges Futter gegeben wird.

Im Jahr 2018 wurden zwei Infotafeln an der Wiese aufgestellt. Anschaulich wird darauf den Zweibeinern klargemacht, welche ökologische Bedeutung die Fläche hat und warum es nötig ist, dass Hunde dort an der Leine geführt werden müssen. Petra Rahmann, Umweltexpertin von Straßen.NRW, hat außerdem viele Gespräche mit Hundebesitzern geführt, um sie für die Problematik zu sensibilisieren. Letztendlich blieben alle Appelle erfolglos, zu viele hielten sich nicht an die Regeln. Darum errichtet Straßen.NRW dort seit letzter Woche einen 1500 m langen Zaun. Naturbelassene Eichenspaltpfähle werden in den Boden gerammt und mit Spanndrähten verbunden, im unteren Bereich wird ein so genannter Kaninchenzaun angebunden, der die Nutzung als "Hundewiese" zukünftig verhindert. Selbstverständlich können Spaziergänger entlang der Fläche über die gewohnten Wege ihre Ziele erreichen.

Die Arbeiten werden noch etwa eine Woche dauern. Für Petra Rahmann sind "unnatürliche" Grenzen in der freien Natur stets die allerletzte Lösung. "Die Entscheidung, einen Zaun setzen zu lassen, ist mir sehr schwer gefallen!".

Die nächste Mahd soll übrigens Anfang Oktober stattfinden - die Giraffen im Zoo recken schon die Hälse.

Pressekontakt: Rainer Herzog, Telefon 0234-9552-406

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