Seiten-URL: https://www.strassen.nrw.de/de/l755-verstaerkung-der-weserbruecke-in-hoexter-projektueberblick.html
Sauerland-Hochstift | Höxter | L755In Umsetzung

L755: Verstärkung der Weserbrücke in Höxter

Die Weserbrücke Höxter ist derzeit für Kraftfahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt. Der Grund ist bekannt: das Bauwerk hat statische Defizite, die den heutigen Ansprüchen des Schwerlastverkehrs nicht mehr standhalten. Zudem weist die Brücke Hohlstellen, Risse und ein ungewöhnliches Schwingverhalten auf.

Nach detaillierten Untersuchungen durch die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift stand fest: eine Verstärkungsmaßnahme mit einem Pylon, vier Seilen sowie zwei Spannbetonverankerungsträgern ist die Lösung!

Die Bauarbeiten konnten im Oktober 2021 beginnen. Die Verstärkung soll noch vor der Landesgartenschau 2023 in Höxter abgeschlossen sein.

Hintergrund

Die Weserbrücke von Höxter verbindet die südöstliche Innenstadt mit dem Brückfeld. Von der Altstadt aus ist sie Teil der Landesstraße 755 (Fürstenberger Straße), deren Abzweigungen südwärts über die niedersächsische Landesstraße 549/550 (Bahnhofstraße) nach Boffzen und als L 549 nach Neuhaus im Solling führt und als Landesstraße 550 nach Fürstenberg (Weser). Nordwärts führt die niedersächsische Landesstraße 550 (Holzmindener Straße) östlich des Höxteraner Stadtteils Lüchtringen und nach Holzminden. Auch die Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen, die in Höxter entlang zwischen Altstadt und Weser verläuft, kreuzt die L 755 in Höhe der Weserbrücke in Nähe des Haltepunktes Höxter–Rathaus.

Bestandsbauwerk

Das 1955 entstandene Bauwerk ist an einem historisch wichtigen Ort entstanden, hier in der Nähe soll auch Karl der Große die Weser überschritten haben. Durch die Lage auf beiden Seiten der Weser ist der Standort nahezu hochwasserfrei. Die Spannbetonbrücke ist 138 Meter lang und etwa 14 Meter breit. Das Bauwerk besteht unter anderem aus einem dreizelligen Hohlkasten. Der Überbau ist in Längs- und Querrichtung mit Vorspannung im nachträglichen Verbund vorgespannt. Ihr Mittelpfeiler ist so angelegt, dass Treibgut und mögliche Eisschollen möglichst wenig Angriffsfläche bieten.

Projektstand

Das Konzept zur Verstärkung der Weserbrücke stammt aus einer Machbarkeitsstudie und wurde Anfang 2020 der Höxteraner Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei wurden verschiedene Varianten eines Pylons gezeigt. Hierbei konnten die Bürger*innen ihre Meinung zur Gestaltung des neuen Gesamtbauwerks mit einbringen. Ebenfalls beteiligt waren Stadt und Denkmalbehörde. Das Ergebnis: Eine Verstärkung der Weserbrücke mit einem A-Pylon. Auf dieser Basis wurden die Entwurfs- und Ausführungspläne für das Bauvorhaben erstellt. Parallel dazu mussten Zustimmungen von verschiedenen Behörden und Institutionen wie Bezirksregierung, Wasser- und Schifffahrtsbehörde, Straßenverkehrsbehörde, Polizei und Rettungsdienste eingeholt werden.

Im August und September 2021 wurden vorab mehrere sowohl in der Brücke als auch im Gründungsbereich des Pylons vorhandene Ver- und Entsorgungsleitungen von den jeweiligen Versorgungsträgern verlegt. Der Auftrag zur Verstärkung und Instandsetzung der Weserbrücke wurde vergeben. Die Bauarbeiten konnten im Oktober 2021 starten.

Aktuell können die Beschichtungsarbeiten aufgrund der frostnahen Temperaturen nicht weitergeführt werden. Die Arbeiten, die erfolgen müssen, um den Verkehr über das Bauwerk für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen zu ermöglichen, sind derzeit in Vorbereitung. Vorarbeiten im Bereich der Statik befinden sich ebenso in Abstimmung wie die Vorarbeiten für die Bauausführung in Form von Absprachen mit den ausführenden Bauunternehmen sowie die Material- und Gerätebeschaffung.

Aktuell

Bis zur Landesgartenschau wird der PKW-Verkehr wieder über die bislang gesperrte Weserbrücke in Höxter rollen können. Vor der Verkehrsfreigabe für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen müssen weitere Arbeiten erfolgen.

Eine Freigabe der Brücke für den gesamten Verkehr ist hingegen noch nicht möglich, da die bereits bekannten, aufgetretenen Risse weitere Arbeiten notwendig machen. Die Risse sind entgegen der ersten Annahme nicht die vermuteten Beton-Aushärtungsrisse. Nach eingehender Überprüfung eines von Straßen.NRW eingesetzten Gutachters wurde festgestellt, dass die statische Berechnung durch den beauftragten Tragwerksplaner nicht ausreichend bemessen wurde.

Derzeit können die Beschichtungsarbeiten aufgrund der frostnahen Temperaturen nicht weitergeführt werden. Die Arbeiten, die erfolgen müssen, um den Verkehr über das Bauwerk für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen zu ermöglichen, sind derzeit in Vorbereitung. Vorarbeiten im Bereich der Statik befinden sich ebenso in Abstimmung wie die Vorarbeiten für die Bauausführung in Form von Absprachen mit den ausführenden Bauunternehmen sowie die Material- und Gerätebeschaffung.

Gleichzeitig erarbeiten die Statiker ein Lösungskonzept für einen Ausgleich der vorhandenen Defizite an den vier Seilverankerungen. Erst nach der Landesgartenschau in Höxter sollen diese dann noch auszuführenden Arbeiten vorgenommen werden.

Fragen und Antworten zur aktuellen Situation an der Weserbrücke finden Sie unter L755: Verstärkung der Weserbrücke in Höxter – Bauphase - Straßen.NRW

 

Finale Vorbereitungen für die Arbeiten an der Verkehrsfreigabe für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen laufen