L651: Ersatzneubau der Neveltalbrücke - Umweltaspekte Kompensations- und Schutzmaßnahmen
Zum Schutz der Umweltbelange wurde ein landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) aufgestellt. Dieser wurde mit Naturschutzverbänden und der Stadt Bochum abgestimmt. Der LBP sieht vor, dass bestehende Teilflächen des Straßenraumes entsiegelt und intensiv genutzte Weiden in eine extensive Nutzung überführt werden. Zudem werden - zur Kompensation von durch die Baumaßnahme notwendig werdenden Verlusten am Baumbestand - die neuen Böschungen wieder bepflanzt und eine Wildobstbaumreihe entlang einer angrenzenden Wiese angepflanzt.
Im Winter 2023/24 wurden mehrere Flächen mit einer Gesamtfläche von 7.000 Quadratmetern in Sichtweite der Neveltalbrücke mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Schlehen, Weißdorn und Wildrosen bilden künftig mehrreihige dornige Hecken, die zwischen ihren Ästen und Blättern Deckung für Singvögel und andere kleine Tiere wie Kaninchen oder Igel bieten. Holz- und Wildbirnen sowie regionaltypische Wildkräuter wie wilde Kamille, Beinbrech oder Steinklee bieten zusätzlich zu dem blühenden Strauchwerk Nahrung für Insekten.
Um die beobachteten Zwergfledermäuse im Bereich der Neveltalbrücke zu schützen und passende Ausgleichmaßnahmen zu initiieren, wurden schon ab dem Winter 2019 Fledermausquartiere im direkten Umfeld der Brücke angebracht. Zusätzlich werden an der Brücke dauerhafte Fledermausquartiere gebaut und Überflughilfen installiert, um die Gefahr von Kollisionen der Tiere mit Fahrzeugen zu minimieren. Darüber hinaus profitieren die Fledermäuse auch von den zahlreichen Blühflächen rechts und links des Munscheider Damms, denn sie ernähren sich von den Insekten, die auf den artenreichen Blühflächen ausreichend Nahrung finden können.
Nach dem Bau der neuen Brücke über das Neveltal und dem Abriss des alten Bauwerks werden die nicht mehr benötigten Fahrbahnflächen entsiegelt. Auch die Pfeiler und Widerlager der alten Brücke werden inklusive ihrer Fundamente entfernt. Danach werden die Flächen mit Boden aufgefüllt und typisches Straßenbegleitgrün eingesät. Auch hier werden dann zusätzlich noch regionale Gehölze und Bäume gepflanzt.