L544 Ersatzneubau der Brücke zwischen Arnsberg-Neheim und -Hüsten über die Ruhr
Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift plant den Ersatzneubau der Brücke im Zuge der L544 über die Ruhr in Arnsberg-Neheim und Arnsberg-Hüsten. Als Verkehrsachse mit rund 21.600 Fahrzeugen/24h und wichtige Verbindung zwischen den Arnsberger Ortsteilen Neheim und Hüsten wird das Bauwerk auch künftig eine starke Frequentierung aufweisen und muss den erhöhten Verkehrsbelastungen entsprechend neu errichtet werden. Zudem befindet sich hier ein Verkehrsknotenpunkt mit den Auffahrten zur Autobahn A46.
Kartenausschnitt
Hintergrund und Veranlassung
Das Spannbetonbauwerk weist einen Plattenquerschnitt mit (planmäßigen) Hohlkörpern auf. Diese Hohlkörper wurden zum damaligen Zeitpunkt nach dem Stand der Technik errichtet. Aus heutiger Sicht ist die Brücke nicht mehr zukunftsfähig und entspricht nicht den aktuell geltenden Richtlinien. Brücken dieser Konstruktionsart können unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit nicht dauerhaft verstärkt werden, sodass ein Ersatzneubau die einzige Lösung ist. Aufgrund des Baujahres des Stahlverbundbauwerks muss auch das Teilbauwerk neu errichtet werden.
Aufgrund der hohen Verkehrsbelastung, der Lage der Brücke zwischen zwei Knotenpunkten, den beengten Platzverhältnisse und den umwelttechnischen Randbedingungen durch den Bau innerhalb bzw. oberhalb der Ruhr ergibt sich eine anspruchsvolle Planung.
Zur Planung der bestmöglichen bauzeitlichen Verkehrsführung, wurden bereits im Herbst 2023 detaillierte Verkehrszählungen durchgeführt. Auf Basis dieser Verkehrsdaten wird ausgearbeitet, wie sich verschiedene bauzeitlichen Verkehrsführungen auf den Verkehrsfluss im Baustellenbereich, aber auch in angrenzenden Bereichen an verschiedenen Verkehrsknotenpunkten auswirken würden. Zur Planung der neuen Brücke werden derzeit sämtliche Randbedingungen zusammengetragen, die Einfluss auf die neue Brücke haben.
Dabei sind im Wesentlichen folgende Aufgabenstellung zu bearbeiten:
- Wie kann der tägliche Verkehr mit möglichst geringen Einschränkungen während der gesamten Bauzeit im Bereich der Baustelle geführt werden?
- Wie muss die neue Brücke geplant werden, um den zukünftigen Anforderungen aus erhöhtem Verkehrsaufkommen und Umwelteinflüssen gerecht zu werden?
- Wie können die beiden Brückenhälften (Teilbauwerke) mit möglichst geringen Auswirkungen auf die Umwelt abgebrochen werden?
- Wie kann das neue Brückenbauwerk unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit möglichst schnell und mit geringen Auswirkungen auf die Umwelt errichtet werden?
Für jede Variante wird geprüft, ob die jeweiligen Randbedingungen positiv oder negativ beeinflusst werden, um somit eine Entscheidungsgrundlage für die bestmögliche Variante zu erhalten. Eine dieser Randbedingungen wäre zum Beispiel der Hochwasserstand der Ruhr, der maßgeblich durch die Anzahl der Pfeiler im Gewässerquerschnitt beeinflusst wird. Unter Berücksichtigung dieser Wechselwirkungen wird Schrittweise das Konzept ausgearbeitet, um am Ende der Bearbeitung die bestmögliche Variante für den Ersatzneubau zu erhalten.
Bestandsbauwerk
Das Bestandsbauwerk besteht aus zwei getrennten Überbauten. Das erste Teilbauwerk führt die Verkehrsteilnehmer von Neheim nach Hüsten über die Ruhr und besitzt einen Spannbetonquerschnitt. Dieses Bauwerk wurde im Jahr 1975 errichtet und ist circa 11,25 m breit. Das zweite Teilbauwerk für die entgegengesetzte Fahrtrichtung wurde im Jahr 1950 errichtet und besitzt einen Stahlverbundquerschnitt mit einer Breite von ca. 10,90 m.
Beide Teilbauwerke besitzen drei Felder mit einer Gesamtlänge von circa 82 m.