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Rhein-Berg | Wuppertal | L419In Umsetzung

Südumgehung Wuppertal: Ausbau der L419 in Wuppertal-Ronsdorf Informationen zu den Umweltaspekten

Um eine Planungslösung mit möglichst geringen Umweltauswirkungen zu entwickeln, wurde zum ersten Bauabschnitt planungsbegleitend eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung (UVU) erstellt. Hierbei werden die Umwelt und ihre Bestandteile anhand der Schutzgüter des UVPG (Gesetz über die Umweltverträglichkeit) beschrieben und bewertet. Auf der Grundlage dieser Analyse erfolgt, bezogen auf die einzelnen Schutzgüter, die Ermittlung und Darstellung der Auswirkungen des Straßenbauprojekts, der Beeinträchtigungen sowie möglicher Entlastungen.

Durch die Umsetzung gezielter artenschutzspezifischer Vermeidungsmaßnahmen für verschiedene Vogel- und Fledermausarten, wird die Gefahr bau- und betriebsbedingter Störungen dieser Arten vermieden.

Für die Bewertungen des Schutzguts „Tiere“ und die Berücksichtigung des Artenschutzes beim Ausbau der L 419 wurde für den ersten Bauabschnitt eine faunistische Untersuchung im Jahr 2008 ausgeführt. Es wurden die Artengruppen Amphibien, Reptilien, Vögel, Fledermäuse, Mittel- und Großsäuger untersucht. In den Jahren 2015/16 erfolgte eine Aktualisierung der Untersuchung. Auf dieser Grundlage wurde unter anderem ermittelt, dass durch die Umsetzung gezielter artenschutzspezifischer Vermeidungsmaßnahmen für verschiedene Vogel- und Fledermausarten die Gefahr bau- und betriebsbedingter Störungen dieser Arten und damit das Eintreten von Verbotstatbeständen gemäß Bundesnaturschutzgesetz vermieden wird.

Der ebenfalls erstellte Landschaftspflegerische Begleitplan (LBP) zum ersten Bauabschnitt enthält, neben den Begrünungsmaßnahmen zur Einbindung der Straße in das Orts- und Landschaftsbild, die erforderlichen (unter anderem artenschutzrechtlichen) Vermeidungs-, Minderungs- und Ausgleichsmaßnahmen für die Kompensation der Eingriffe in Natur und Landschaft. Hierzu erfolgte im Jahr 2014 zunächst eine detaillierte Bestandserfassung und Bewertung des Naturhaushalts und der Ausprägungen des Orts- und Landschaftsbilds, einschließlich der landschaftsgebundenen Erholung im Planungsraum. Diese wurden im Jahr 2016 aktualisiert. Für die anschließend ermittelten unvermeidbaren Eingriffe im Zuge des Ausbaus der L 419, insbesondere in Gehölzstrukturen sowie in Offenlandlebensräume, sind entlang der zukünftigen L 419 Ausgleichsmaßnahmen unter anderem in Form von Anpflanzungen von Gehölzen, der Wiederherstellung von Wald und der Entwicklung von Säumen vorgesehen. Hinzu kommen weitere Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, welche sich (überwiegend) im Stadtgebiet von Wuppertal befinden. Hierbei handelt es sich neben der Extensivierung von Grünlandflächen um die Neuanlage von Laubwaldbeständen (Ersatzaufforstungen) sowie eine Umwandlung nicht standortgerechter Waldbestände in naturnahe Laubwälder.

Lärmschutz

Damit sich die Parkstraße harmonischer ins Landschaftsbild einfügt, wird sie um rund zwei Meter tiefer gelegt. Im Bereich der Wohnbebauung sind Lärmschutzwände und –wälle von insgesamt 2,8 Kilometer Länge und bis zu sieben Meter Höhe geplant. Der aufwändige Lärmschutz, die Tieferlegung der Parkstraße und der vergrößerte Abstand zu den Wohnhäusern schützen die Anwohner vor Lärm und Staub.

Die Illustration zu Lärmschutz ist ein Entwurf von Studierenden der TU Berlin. Sie entstanden während des Wintersemesters 2013-2014 im Fachgebiet Landschaftsarchitektur (FAK VI) unter Professor Weidinger.

Das im Juni 2015 vorgestellte und im April 2017 aktualisierte Lärmschutzgutachten besagt, dass wesentlich weniger Wohnhäuser und damit Anwohner nach dem Ausbau vom Lärm der L419 betroffen sein werden, selbst bei deutlicher Zunahme des Verkehrs. Besonders die Wohngebiete beiderseits der Staubenthaler Straße sowie im Bereich der Erbschlöer Straße profitieren erheblich von den Lärmschutzmaßnahmen.

Die Gestaltung des Lärmschutzes bietet noch Spielraum: Hier können im Zuge der späteren Ausführungsplanung Gabionen einbezogen werden, auch gekrümmte Wände oder transparente Materialien sind möglich. Ideen von Bürgern sind dabei ausdrücklich erwünscht.