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Ville-Eifel | Aachen | L221In Planung

L221n: Ortsumgehung Eilendorf

Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Ville-Eifel plant den Neubau der L221n Ortsumgehung Eilendorf mit neuer Autobahnanschlussstelle an die A44 zwischen der Anschlussstelle Aachen-Brand und dem Aachener Kreuz. Die L221n ist eine Maßnahme des Landesstraßenbedarfsplans der Stufe 1, der höchsten Priorität.

Verkehrsgutachten 2020:

Unter Medien & Downloads steht nun der vorläufige Ergebnisbericht des Verkehrsgutachtens (Stand: August 2020) zur Verfügung.

Im Herbst 2023 werden die Anpassungen des Verkehrsgutachtens an die aktuelle technische Planung fertiggestellt sein, sodass dann das Verkehrsgutachten durch zwei Ergänzungsberichte vervollständigt durch den Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen veröffentlicht wird.

Das Planungsgebiet für die L221n reicht von den Aachener Stadtteilen Eilendorf und Brand bis Stolberg Atsch und Buschmühle und umfasst die L221, die L235 und die L236. Zielsetzung der fast drei Kilometer langen Neubaumaßnahme ist die Entlastung der Ortsdurchfahrt Eilendorf und des Bereichs der Anschlussstelle Aachen-Brand. Die L221n stellt eine neue Verbindung der Städte Aachen und Stolberg dar und bietet mit der neuen Anschlussstelle an die A44 ebenso einen verkehrsgünstigen Anschluss an das überregionale Fernstraßennetz.

Das ist geplant

Die Neubaustrecke der L221n verläuft zwischen Aachen-Brand, Eilendorf und Stolberg. Sie beginnt an der "Debyestraße" in Höhe des vorhandenen Überführungsbauwerkes des Vennbahnradweges und nimmt die vorhandene Linienführung der "Debyestraße"/ "Nordstraße" auf. Im weiteren Verlauf folgt der Anschluss an die Autobahn und dem dazwischenliegenden Bauwerk über die Autobahn. Die Trasse verläuft relativ nah an der bestehenden Autobahn, um unnötige Eingriffe in die Landschaft zu vermeiden.

Unter Beachtung der vorhandenen Gas- und Stromleitungen sowie des "Jüdischen Friedhof" wird die L221n an die "von-Coels-Straße" angebunden. Anschließend erfolgt die Umfahrung der Wohnbebauung "Geisberg", um die L221n Richtung Stolberg-Buschmühle wieder in die vorhandene Straße "Buschmühle" einbiegen zu lassen. Die "Sebastianusstraße" wird nördlich der Wohnbebauung mittels eines Kreisverkehrs angeschlossen.

Der Höhenverlauf der L221n ist so weit wie möglich dem vorhandenen Geländeverlauf angepasst worden. Die höhenmäßige Festlegung erfolgt vor allem durch die Querung der Autobahn und der Höhenlage der vorhandenen Gasleitungen sowie den Anschlusshöhen in den angrenzenden Randbereichen. Bei der Neuplanung der L221n ist auch das Radwegenetz berücksichtigt worden. Für eine sichere und schnelle Radwegeverbindung werden auch die vorhandenen Wirtschaftswege "Sebastianusweg" und "Deltourserb" genutzt und sichere Querungsmöglichkeiten geschaffen.

Historie

Anfang der 2000er Jahre wurde die Maßnahme Ortsumgehung Eilendorf mit Autobahnanschlussstelle nach Forderungen der Städteregion Aachen sowie der Städte Aachen und Stolberg als Bedarfsplanmaßnahme in den Landesstraßenbedarfsplan aufgenommen. Zu Beginn der Planung wurde eine Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) erstellt. Um einen möglichst umweltverträglichen Streckenverlauf für Natur und Mensch zu finden, wurden sechs verschiedene Varianten der Trassenführung im Bereich der Autobahn A44 zwischen Brand und Eilendorf untersucht.

Radwegeverbindungen

Der Radverkehr hat für den Landesbetrieb einen hohen Stellenwert. Entlang der Umgehungsstraße L221n ist ein Radweg nicht in allen Abschnitten sinnvoll, dafür ist eine sichere und komfortable Alternative geplant. Die beliebten und bekannten Wirtschaftswege "Deltourserb" und "Sebastianusweg" bleiben erhalten. Als Ersatz für die wegfallende Brücke im Zuge der "Schiltsgasse" wird eine neue Brücke für den Wirtschaftsweg "Deltourserb" über die neue L221n errichtet, sodass die Verbindung zwischen "Deltourserb" und "Sebastianusweg" auch zukünftig möglich ist. Durch die Trennung vom Kfz-Verkehr wird der Radverkehr deutlich sicherer. Die Nutzung der vorhandenen Wege hat gegenüber eines neuen Radwegs entlang der L221n drei Vorteile: Die Verbindung ist wesentlich schneller und kürzer, sie nimmt weniger landwirtschaftliche Fläche in Anspruch und sie ist für den Radverkehr attraktiver.

Folgende Strecken werden im Zuge des Neubaus in das Radwegenetz eingegliedert:

  • Entlang der "Debyestraße", "Nordstraße" und "Freunder Straße"
  • Entlang der L221n zwischen "Am Bayerhaus" und "Buschmühle" unter Nutzung der ehemaligen "von-Coels-Straße" im Bereich zwischen "Deltourserb" und "Sebastianusweg"
  • Wirtschaftsweg "Sebastianusweg"
  • Wirtschaftsweg "Deltourserb"
  • Wirtschaftsweg "Schiltsgasse"

Zur besseren Orientierung werden die wichtigen Ziele (z. B. Aachen, Stolberg und Brand) an neuen Abzweigungen zusätzlich ausgeschildert. Diese Wegweiser entsprechen der bekannten wegweisenden Beschilderung für Radverkehr. Zur Verbesserung der Sicherheit vor allem für die schwächeren Verkehrsteilnehmenden (Fußverkehr und Radverkehr) werden zudem im Bereich der L221n zwischen "Am Bayerhaus" und "Buschmühle" drei neue Querungsmöglichkeiten errichtet.

Der Projektstand

Für die L221n OU Eilendorf werden aktuell die Unterlagen zur Entwurfsgenehmigung angefertigt. Seit Sommer 2020 liegen Strassen.NRW die Ergebnisse eines neuen Verkehrsgutachtens mit dem Prognosehorizont 2030 inklusive einer Mikrosimulation vor.

Auf der Grundlage dieser neuen Verkehrsbelastungszahlen und Prüfbemerkungen ist die technische Planung durch zusätzliche Fahrspuren und Änderung einiger Kreisverkehre in Knotenpunkte mit Ampeln angepasst worden. Diese Änderung soll auch bei den neuen Verkehrszahlen die Leistungsfähigkeit und Sicherheit der Umgehungsstraße gewährleisten können.

Die Arbeiten für den Landschaftspflegerischen Begleitplan und die Artenschutzprüfungen sind noch nicht abgeschlossen. Der nächste Schritt ist die Vorlage des Entwurfs zur technischen Prüfung und Genehmigung bei den zuständigen Verkehrsministerien. Im Anschluss daran werden die Planfeststellungsunterlagen ausgearbeitet. Die Einleitung der Planfeststellung kann nach vorliegender Genehmigung bei der zuständigen Bezirksregierung Köln erfolgen.

Rückblick auf die Bürgerinformationsveranstaltung in Aachen-Brand am 22. September 2022

Der Landesbetrieb Straßenbau NRW hat am Donnerstag, 22. September 2022, den aktuellen Planungsstand zum Bau der L221n Ortsumgehung Eilendorf vorgestellt. In der Aula der Gesamtschule Aachen-Brand fanden sich an diesem Abend rund 150 Betroffene, interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie VertreterInnen von Interessensvereinigungen und die lokale Presse ein, um einen Überblick über den aktuellen Planungsstand zu erhalten, Fragen zu stellen und Bedenken zu äußern.

Nach der Begrüßung durch Felix Saive-Pinkall, Projektleiter Planung der Straßen.NRW-Regionalniederlassung Ville-Eifel nutzten auch die BezirksbürgermeisterInnen von Aachen-Brandt und Eilendorf (Herr Peter Tillmanns, Bezirksbürgermeister Aachen-Brand, Frau Elke Eschweiler, Bezirksbürgermeisterin Aachen-Eilendorf) die Gelegenheit, ein paar Worte ans Plenum zu richten. Im Anschluss präsentierte Petra Frenk, die Planerin des Projektes, den aktuellen Planungsstand, verdeutlicht durch eine Visualisierung in Form eines Überflugvideos, um zu zeigen, wie die Ortsumgehung Eilendorf künftig verlaufen wird. Danach gab es für die Anwesenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Ursprünglich war nach der kurzen Fragerunde vorgesehen, dass die BesucherInnen an Themeninseln in Einzelgesprächen ihre Fragen einbringen können und mit den Fachexperten des Landesbetriebs so in den Dialog eintreten. Aufgrund des großen Interesses von Bürgerseite entwickelte sich die Veranstaltung allerdings schnell zu einem Informationsabend, bei dem rund zwei Stunden lang alle Fragen offen gestellt und beantwortet wurden. So konnten im Austausch mit den Bürgern und Betroffenen, welcher für Straßen.NRW von besonders hoher Bedeutung ist, gezielt eine Vielzahl an Fragen beantwortet und Bedenken geäußert werden.

Straßen.NRW bedankt sich bei allen, die unserer Einladung gefolgt sind, für ihr Interesse und die rege Teilnahme an der Diskussion. Die am häufigsten gestellten Fragen werden in den kommenden Wochen auf der Projektwebseite unter den FAQS beantwortet. Sie haben Fragen zum Projekt? Melden Sie sich gerne bei uns.

Regionalniederlassung Ville-Eifel
L221n OU Eilendorf
Hauptsitz Euskirchen
Jülicher Ring 101 - 103
53879 Euskirchen

Häufige Fragen zum Planungsprozess L221n Ortsumgehung Eilendorf

Anfang der 2000er Jahre wurde die Maßnahme L221n Ortsumgehung Eilendorf mit Autobahnanschlussstelle nach Forderungen der Städteregion Aachen sowie der Städte Aachen und Stolberg als Bedarfsplanmaßnahme in den Landesstraßenbedarfsplan aufgenommen.

Dadurch ist Straßen.NRW als Baulastträger der Landesstraßen in Nordrhein-Westfalen mit der Planung der Maßnahme beauftragt.

Der Bau der L221n inkl. Neuanlage einer Anschlussstelle an das Autobahnnetz kommt insbesondere der besseren verkehrlichen Erschließung der Region sowie den lokalen und regionalen Unternehmen zugute. Ebenso profitieren BerufspendlerInnen von der zusätzlichen Verknüpfung mit der Autobahn.

AnwohnerInnen gewinnen an Lebensqualität durch eine Reduktion des Durchgangsverkehrs in den Ortschaften Brand und Eilendorf sowie im untergeordneten Straßennetz, was besonders am überlasteten Knotenpunkt an der Anschlussstelle Brand sichtbar wird.

Eine neue Straße erzeugt nicht mehr Verkehr, sondern sorgt für eine andere Verteilung des vorhandenen Verkehrs und für neue Verkehrsflüsse.

Das Verkehrsaufkommen ist maßgeblich von der Entwicklung der Einwohnerzahlen und wirtschaftlichen Entwicklung der Region abhängig. Die Städteregion Aachen wird auch in den kommenden Jahren weiterwachsen und damit verbunden auch das Verkehrsaufkommen zunehmen. Insgesamt geht die Wissenschaft weiterhin von einer allgemeinen bundesweiten Zunahme des Verkehrsaufkommens über alle Verkehrsträger hinweg aus, unabhängig von den geplanten Maßnahmen.

In einem Verkehrsgutachten wurde ermittelt, in welcher Höhe mit einer Verkehrszunahme zu rechnen ist, sowohl mit und ohne die Maßnahme L221n. Hierbei zeigt sich, dass im Prognosebezugsfall (ohne Bau der L221n) eine Zunahme des Verkehrs bis 2030 zu erwarten ist. Durch die Attraktivität der neuen Verbindung mit der Autobahn wird auf einzelnen Strecken eine höhere Verkehrsbelastung erwartet.

Die Verkehrsteilnehmenden suchen sich den Weg mit den geringsten Widerständen. Auf anderen Streckenabschnitten wird es hingegen zu Entlastungen kommen.

Der nächste Schritt ist die Vorlage des Entwurfs zur technischen Prüfung und Genehmigung bei dem zuständigen Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen sowie dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr.

Im Anschluss daran werden die Planfeststellungsunterlagen ausgearbeitet. Die Einleitung der Planfeststellung wird nach vorliegender Genehmigung bei der zuständigen Bezirksregierung Köln erfolgen. Diese prüft auch, ob alle rechtlichen und gesetzlichen Vorgaben eingehalten wurden während des gesamten Planungsprozesses. Innerhalb des Verfahrens werden die öffentlichen und privaten Interessen untereinander und gegeneinander abgewogen.

Stellt die Behörde im Planfeststellungsbeschluss die Unanfechtbarkeit des Vorhabens fest, erhält der Landesbetrieb Straßenbau NRW die Genehmigung zum Bau.

Aufgrund der Streckenführung der Trasse der L221n sind bei einer straßenbegleitenden Radwegeführung große Umwege und Höhenunterschiede in Kauf zu nehmen.

Die bestehenden - in der Bevölkerung bekannten - Radverkehrsverbindungen über das vorhandene Wirtschaftswegenetz werden stattdessen ausgebaut und so attraktiver gemacht.

Das Verkehrsgutachten wird der Öffentlichkeit nach den derzeit noch laufenden technischen Umplanungen auf dieser Projektwebseite zur Verfügung gestellt werden.

Träger öffentlicher Belange, dazu zählt auch der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen als Straßenbauverwaltung des Landes NRW, sind verpflichtet bei Ihren Planungen und Entscheidungen den Zweck des seit 2019 geltenden Klimaschutzgesetzes und die zu seiner Erfüllung festgelegten Ziele zu berücksichtigen.

Straßen.NRW muß deshalb auch verschiedene Parameter, wie zum Beispiel die Versiegelung von Flächen, das Freisetzen von Treibhausgasen und die Veränderung des Lokalklimas darlegen und auf mögliche Auswirkungen auf das Klima prüfen.

Durch den Bau der L221n und die damit einhergehende zusätzliche Versiegelung von Flächen wird es lokal in Bodennähe zu Veränderungen des Klimas, dem sogenannten Kleinklima, kommen.

Die Veränderungen wirken sich aller Voraussicht nach jedoch nicht auf das weitere Umfeld des Siedlungsrandes von Aachen aus, da keine großflächigen Versiegelungen in Kaltluftbahnen geplant sind.

Das an die Neubaumaßnahme anschließende Straßennetz ist von den gesetzlichen Regelungen zur Lärmvorsorge nicht erfasst. Der Anwendungsbereich der 16. Bundesimmissionsschutzverordnung bezieht sich nur auf den unmittelbaren Neubaubereich.

Die Steigerung des Verkehrslärms durch die Neubaumaßnahme auf bestehenden Straßen des Anschlussnetzes ist aber in den Prüfungen im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens von Belang, wenn eine erhebliche Lärmzunahme zu erwarten ist aufgrund der Baumaßnahme.

YouTube-Video Befliegung der L221n

Schauen Sie sich in diesem Video das Projekt aus der Vogelperspektive an.

Der Weg vom Planungsauftrag bis zum Bau

Der Bau von Straßen und Wegen erfolgt nach klaren Vorgaben. Im Video möchten wir Ihnen davon einige Grundlagen vermitteln.