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B64: Ortsumgehung Warendorf Infomesse 5. Juli 2019

An sechs Stationen informierte Straßen.NRW in Warendorf zum Stand der Planung für die Ortsumgehung Warendorf. Im Mittelpunkt stand die neue Visualisierung und ein acht Meter langer Planungstisch, an dem sich die Bürgerinnen und Bürger informieren können und Anregungen aufgenommen werden.

Wie sieht die Ortsumfahrung einmal aus, wenn sie fertig ist? Wie groß ist der Knoten wirklich? Oder wie kann ich die Straße sicher mit dem Fahrrad oder zu Fuß überqueren? Der Leiter der Regionalniederlassung Münsterland Manfred Ransmann und Projektleiter Bernhard Epmann von Straßen.NRW haben im Erdgeschoss der DEULA alle Hände voll zu tun. Sie erläutern in Warendorf die Visualisierung der neuen Umgehungsstraße, die Teil der Ost-Münsterland-Verbindung 4zu1 ist. Die Ortsumgehung soll helfen, den überregionalen Verkehr aus dem Ortskern zu halten. Dort bilden sich werktags an Ampeln und Bahnübergang lange Staus. Weil die Ampelschaltungen der Hauptachse Vorrang geben, können die Warendorfer die B64 zu den Stoßzeiten kaum vernünftig queren. Dies ist vor allem für Schüler ein großes Problem. Die neue Ortsumgehung soll eine schnelle und möglichst kreuzungsfreie Verbindung der Oberzentren Bielefeld und Münster ermöglichen. Die Innenstadt wird deutlich entlastet.

Mit den Bürgerinnen und Bürgern fahren die Straßenbauer am interaktiven Visualisierungsstand die virtuelle Strecke ab. Punkte oder Häuser werden angesteuert, damit die Bürgerinnen und Bürger sehen können, wie die neue Straße von ihrem Grundstück betrachtet aussehen würde. Für andere Bürger steht das Landschaftsbild im Vordergrund. Viele der Brückenbauwerke sind zum Beispiel mit Buschwerk bepflanzt und gliedern sich in die Landschaft ein. Auf kritische Fragen hin, ob das wirklich so umgesetzt wird, erläutert Epmann, dass dies der vorgeschriebene Fledermausschutz ist. „Wir verbinden hier den Arten- und Naturschutz mit den Anforderungen an das Landschaftsbild.“ Die Brücken dienen aber zugleich Fußgängern und Radfahrern als Querungsmöglichkeit.

Wiederholt wurde die viel diskutierte Ob-Frage noch einmal begründet und weitere Fragen zur Planung beantwortet. Diese Fragen stammen vor allem aus den bereits geführten Vorgesprächen und werden fortlaufend ergänzt, beantwortet und im Internet transparent veröffentlicht. Am Umweltstand werden weitere Hinweise aufgenommen und auf den ausliegenden Karten verortet. Hierbei geht es auch um die wichtige Frage der Ausgleichsflächen.

Im Obergeschoss wird an mehreren Stationen mit einem acht Meter langen Planungstisch gearbeitet. „Wir wollen auch in dieser Phase die noch offenen Handlungsspielräume nutzen und die Bürgerinnen und Bürger mitgestalten lassen“, betont Straßen.NRW. Hinweise aus der Landwirtschaft zum Ersatzwegenetz, für Rad- und Fußwege und den ÖPNV werden hier aufgenommen und dokumentiert. Ein wichtiger Punkt ist zum Beispiel die Weiterführung des Römerwegs, der von vielen Anliegern als Radweg benutzt wird. An allen Stationen stehen Mitarbeitende der Straßenbauverwaltung für Fragen und Antworten zur Verfügung.

Bereits 2017 wurde in einer großen Veranstaltung in Warendorf die Planung vorgestellt und diskutiert. Inzwischen liegt der Entwurf im Ministerium vor. Nach einem „Gesehen“-Vermerk, erfolgt die Aktualisierung naturschutzfachlicher Daten für den Landschaftspflegerischen Begleitplan. Zusätzlich wird ein gesonderter Fachworkshop mit der Landwirtschaft durchgeführt, um zum Beispiel Ausgleichsflächen und Ersatzwegenetze gemeinsam festzulegen. Im Anschluss werden die Planfeststellungsunterlagen zusammengestellt und das eigentliche Bewilligung-Verfahren beginnt.