Seiten-URL: https://www.strassen.nrw.de/de/das-projekt-nwsib.html

Das Produkt NWSIB im Überblick

Die nordrhein-westfälische Straßeninformationsbank (NWSIB) verknüpft aktuelle, ausführliche und konkrete Informationen über Straßennetz, -bestand und -nutzung mit einer detailreichen digitalen Straßenkarte. Diese ist das Kernelement der Bildschirmdarstellung und ermöglicht einen schnellen Datenzugriff.

Die NWSIB wird zur Auswertung und Pflege der Daten für die Straßen des überörtlichen Verkehrs (Autobahnen, Bundes-, Landes- und Kreisstraßen) eingesetzt. Eine wesentliche Aufgabe der NWSIB ist es Basisinformationen für andere Anwendungen innerhalb und außerhalb der Straßenbauverwaltung bereitzustellen. Eine dreischichtige Datenhaltung von Fortführungsbestand, Aktiver Bestand und Historischer Bestand sowie die durchgängige Historisierung aller Veränderungen an straßenbezogenen Sachverhalten, gewährleistet eine Darstellung und Auswertung des Straßennetzes und seiner Eigenschaften zu jedem beliebigen Zeitpunkt. Die flexible Steuerung der Zugriffsrechte ermöglicht ein verwalten dieser in den drei Bezugsebenen "Bereichsbezug", "Funktionsbezug" und "Objektklassenbezug". Der Zugriff auf die Daten ist somit auch räumlich einschränkbar.

Screenshot aus der NWSIB

Alle straßenbezogenen Sachverhalte besitzen in der NWSIB eine implizite Geometrie im Grundrisskoordinatensystem, die sich aus ihrer Lage im Straßennetz und der Grundrissgeometrie des Straßennetzes ergibt. Hierdurch wird die durchgängige Nutzung des geografischen Bezugs von Straßeninformationen für zum Beispiel Visualisierung und Selektion oder die Umrechnung zwischen Stationen und Grundrisskoordinaten "on the fly" ermöglicht. Die Benutzerführung erfolgt einheitlich über zentrale, speziell für die NWSIB entwickelte Werkzeuge die beispielsweise auch die automatische Synchronisierung der verschiedenen Fenster bei einer Veränderung bewirken.

Bedingt durch die fachliche Komplexität und die umfangreichen Pflegefunktionalitäten ist die NWSIB ein Expertenarbeitsplatz. Die Datenpflege ist dezentral organisiert.Die auf einem leistungsfähigen, fortschrittlichen, Client/Server-basierten Geographischen Informationssystem (Smallworld GIS) aufsetzende Grundkomponente gewährleistet durch konsequente Ausnutzung des Geobezugs von Straßen- und Verkehrsinformationen nicht nur eine Bearbeitung und Auswertung in einer intuitiven und flexiblen graphischen Benutzeroberfläche, sondern erlaubt auch die direkte Übernahme von Ergebnissen in andere Windows™-Anwendungen, zum Beispiel in Office-Anwendungen.

Ansicht einer Karte in NWSIB
Die offene Architektur der NWSIB erlaubt den Abruf unterschiedlichster Informationen

Die NWSIB ist bewusst als offenes, objektorientiertes System konzipiert, damit das Informationssystem auch in anderen Umgebungen, zum Beispiel in anderen Fachumgebungen oder anderen Bundesländern, eingesetzt werden kann. Konsequent wurden aktuelle, vorhandene fachliche und informationstechnologische Standards - wie der Objektkatalog für das Straßen- und Verkehrswesen (OKSTRA) oder das Geographical File Format (GDF) zugrunde gelegt. Durch die durchgängige Historisierung aller Veränderungen an straßenbezogenen Sachverhalten kann der Straßenbestand zu beliebigen Zeitpunkten in Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft untersucht werden - und nicht nur an festen Stichtagen. Die NWSIB-Realisierung ist in ihrer ersten Stufe - Komponenten Netz und Bestand - abgeschlossen. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW setzt die NWSIB flächendeckend ein. Auch in Niedersachsen und seit Frühjahr 2017 ebenfalls in Mecklenburg-Vorpommern ist die NWSIB produktiv.

NWSIB-Inhalte

Die NWSIB besteht in Anlehnung an die Anweisung Straßeninformationsbank (ASB) aus den beiden Komponenten "Netz" und "Bestand".

Die Komponente Netz enthält Informationen:

  • über das Straßennetz als Ordnungssystem für alle straßenbezogenen Informationen (Netzknoten-Stationierungssystem der ASB)
  • über die Verwaltungsaspekte wie zum Beispiel die Zuordnung zu Dienststellen und Verwaltungsbezirken
  • über die straßenrechtlichen Sachverhalte wie zum Beispiel Baulastträger und Ortsdurchfahrten
  • über die verkehrliche Perspektive wie zum Beispiel Fahrstreifen und Straßenelemente.

In der Komponente Bestand wird die Straße beschrieben

  • mit ihren Querschnittsabmessungen und stofflichen Bestandteilen (zum Beispiel Querschnittsstreifen und Materialien der Straßenaufbauschichten)
  • mit ihren Verknüpfungspunkten zu den nichtklassifizierten Straßen und anderen Verkehrswegen (zum Beispiel Gemeindestraßen und Bahnübergänge)
  • mit ihrer Ausstattung und ihren Einrichtungen im Straßenumfeld (zum Beispiel Bauwerke und Parkplätze).

Bezogen auf das Netzknoten- und Stationierungssystem werden die aktuellen Daten der NWSIB in Nordrhein-Westfalen derzeit verankert auf

  • rund 15.800 Abschnitte und 6.900 Äste
  • diese werden begrenzt von rund 20.600 Nullpunkten
  • die zu rund 10.400 Netzknoten gehören.

Auf den vorgenannten Abschnitten und Ästen sind zurzeit im Bereich der Straßenquerschnittsdaten rund 517.000 und im Bereich der Straßenaufbaudaten 812.000 Objekte vorhanden.

Auswertungen auf den Fortführungs­arbeitsplätzen

Neben der Realisierung von Standardauswertungen wie das Straßenverzeichnis und verschiedenen Längenstatistiken sind raumbezogene Such- und Selektionsfunktionen vorhanden. Darüber hinaus existiert ein allgemeines Analysewerkzeug, das die Verschneidung beliebiger Informationen ohne zusätzlichen Programmieraufwand erlaubt. Die vorgenannten Längenstatistiken basieren auf einer periodisch erzeugten Teillängendatei, mit der auch außerhalb der NWSIB über die Web-Applikation "Straßenlängenstatistik" stichtagsbezogene Statistiken (zum Beispiel Längenstatistik für das BMVI) erstellt werden können.

NWSIB-online

Die NWSIB erlaubt den Abruf aktuellster Informationen von Straßen und Wegen in NRW.

NWSIB-online erfüllt wesentliche Anforderungen an moderne Straßeninformationssysteme durch folgende Dienste:

  • externe Fachdaten auf das in NWSIB vorgehaltene Straßennetz stationsbezogen referenzieren und thematisch aufbereitet präsentieren (Konnektor)
  • darstellen von Karten mittels Web Map Service (WMS) und clientseitig weitere WMS in NWSIB-online einbinden
  • webbasierter schreibender Zugriff auf unterschiedliche Datenquellen von NWSIB-online durch Web Feature Service (WFS)-Operation „Transaction“
  • eine grafische Übersichts-Funktion
  • eine Detail-Suchfunktion für zum Beispiel Bauwerke, Netzknoten, Straßen oder Verwaltungsbezirke
  • Selektion und Abfrage von Sachdaten analog zur Browser-Funktion der NWSIB
  • eine HTML-gestützte Objektabfrage
  • die Ausgabe von Plots in Form von PDF- oder JPEG-Dateien
  • Nutzung vordefinierter Standardabfragen mit Ausgabe in HTML, Microsoft Word oder Microsoft Excel
  • einen allgemeinen Dokumentenbezug zur Verknüpfung von Dokumenten, Bildern und Videos mit Objekten
  • die Datenpräsentation in Form von schematischen Streckenbändern

Hinweis

Aktuell in der Entwicklung beziehungsweise im Test befinden sich Erweiterungsmodule, Bereitstellung der Daten via WFS auch für Dritte über serviceorientierte Architekturen zur Reduzierung aufwendiger Datenlieferungen herkömmlicher Art.