Baustellenmanagement
Baustellenmanagement ist ein sehr komplexes Thema, da es neben den Verkehrsteilnehmer*innen und Anliegern immer eine Vielzahl an Beteiligten gibt – von Unternehmen bis hin zu den Rettungsdiensten. Daher arbeitet Straßen.NRW organisationsübergreifend an digitalen Plattformen und Strukturen, um die Koordination von Baustellen kontinuierlich zu optimieren.
Baustellenkoordination in NRW
Die Stabsstelle Baustellenkoordination der Landesverkehrszentrale NRW bildet die Schnittstelle zwischen den bauausführenden Niederlassungen von Straßen.NRW, der Autobahn GmbH, Städten, Kreisen und Kommunen, Versorgungs- und Verkehrsbetrieben und der Deutschen Bahn in Nordrhein-Westfalen. Von hier aus wird die landeseigene Baustellenkoordination in den Niederlassungen organisiert und koordiniert.
Im Fokus der Stabsstelle Baustellenkoordination stehen die Auswirkungen für die Verkehrsteilnehmer auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in Nordrhein-Westfalen. Ziel ist es, Konflikte zwischen Baumaßnahmen verschiedener Baulastträger schon in der Planungsphase zu identifizieren und nach Möglichkeit zu vermeiden, indem die einzelnen Baumaßnahmen besser aufeinander abgestimmt werden.
Antworten auf häufige Fragen zum Thema Baustellen
Die Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen ist im Wesentlichen in den 1960er und 1970er Jahren entstanden. Seiher ist das Verkehrsaufkommen deutlich gestiegen, vor allem der Schwerverkehr. Diese Infrastruktur zu modernisieren, das wird deshalb die Herausforderung der kommenden Jahre sein.
Im Herbst finden nicht mehr Baustellen statt als zu anderen Jahreszeiten. Gegen Ende des Jahres nimmt die Anzahl der Baustellen sogar ab. Allerdings staut sich der Verkehr im Herbst teilweise sehr stark im Bereich von Baustellen, weil die Autofahrer sich erst auf das wieder schlechter werdende Wetter einstellen müssen. Zudem sind die Straßen im Herbst sehr voll: Alle Pendler sind auf der Straße, keiner hat Urlaub. Das Auto wird dem Fahrrad vorgezogen, weil es regnet, oder der Pendler steigt ins Auto, um nicht bei schlechtem Wetter auf dem Bahnsteig auf den Zug zu warten.
Die so genannten Tagesbaustellen finden in der Regel nicht im Berufsverkehr statt, im Gegenteil: Straßen.NRW hat einen Sperrzeitenkatalog entwickelt, der verbietet, während der Rushhours morgens und abends Tagesbaustellen einzurichten. Sollte das dennoch mal der Fall sein, ist meistens "Gefahr im Verzug" wie zum Beispiel bei einem plötzlich aufgetretenen Fahrbahnschaden, der behoben werden muss.
Kommunen, Kreise, Bezirksregierungen und andere Institutionen wie Stadtwerke, die Bahn oder auch die Umweltämter werden schon im Vorfeld von großen Baumaßnahmen eingebunden. Sie werden schriftlich informiert, häufig finden Besprechungen statt, um alle Interessen unter einen Hut zu bringen.
Den Fall haben wir beispielsweise auf Brücken, wenn die Arbeiter gerade unterhalb der Brücke tätig sind. Denn auch dafür muss auf der Brücke in der Regel ein Fahrstreifen gesperrt werden. Oder der frisch verlegte Asphalt muss noch aushärten. Auch dann kann die Baustelle noch nicht wieder abgeräumt werden.
Die Disposition des Personals unterliegt den Baufirmen. Straßen.NRW kann den Personaleinsatz nicht vorschreiben. Allerdings werden in den Bauverträgen unter anderem kurze Bauzeiten vereinbart, die einen optimalen Personaleinsatz der Baufirmen voraussetzen.
Baustellen werden weiterhin zum Straßenbild gehören. Nordrhein-Westfalen ist nicht nur das bevölkerungsreichste Bundesland. Wir haben den meisten Transitverkehr und eines der dichtesten Verkehrsnetze weltweit. Gleichzeitig sehen wir uns einer Infrastruktur gegenüber, die im Wesentlichen in den 1960er und 1970er Jahren entstanden ist. Seiher ist das Verkehrsaufkommen deutlich gestiegen, vor allem der Schwerverkehr. Diese Infrastruktur zu modernisieren, das wird deshalb die Herausforderung der kommenden Jahre sein.
Es gibt verschiedene Typen von Baustellen. Hier die Definitionen:
1. Tagesbaustellen/Arbeitsstellen kürzerer Dauer
Arbeitsstellen, die nur über eine begrenzte Stundenzahl (< 24 Stunden) bestehen; in der Regel unter temporärer Einziehung von Fahrstreifen. Bei der Planung dieser Arbeiten berücksichtigt Straßen.NRW den Reisezeitenkalender (Ferienreisetage) und Großveranstaltungen. Hierzu gibt es verschiedene Varianten:
- Kurzeitig stationär: Unterhaltungsarbeiten (zum Beispiel Brückenprüfung), Reparatur von Schutzplanken, Beschilderungsarbeiten, Wartungsarbeiten an dynamischer Beschilderung, kleinere Deckenflickarbeiten, Vermessungsarbeiten.
- Kontinuierliche Fortbewegung in der Verkehrsrichtung: zum Beispiel Reinigungsarbeiten an der Straßenentwässerung, Gehölzpflege / Mäharbeiten (auch am Mittelstreifen), Markierungsarbeiten, Streckenkontrolle.
- Arbeiten zur Einrichtung einer Arbeitsstelle längerer Dauer (>24 Stunden).
2. Nachtbaustellen
Nachtbaustellen richtet Straßen.NRW dort ein, wo tagsüber kein geeignetes Zeitfenster für die Arbeiten ohne Verkehrseinschränkung und damit verbundene Verkehrsstörung besteht. Hierzu gibt es verschiedene Varianten:
- Arbeitsstelle kürzerer Dauer: Arbeitsstellen, die nur über eine begrenzte Stundenzahl (< 24 Stunden) bestehen. Die Arbeiten (Beschreibung siehe Punkt "Tagesbaustelle") werden - unter Berücksichtigung der Tagesganglinien - in die Nachtstunden verlegt.
- Arbeitsstelle längerer Dauer (>24 Stunden, auch "Dauerbaustelle"); Verlagerung von Arbeiten, die zusätzlich eine Einziehung von Fahrstreifen erfordern (zum Beispiel aus logistischen Gründen), in die Nachtstunden.
- Abwicklung der Baumaßnahme im Mehrschichtbetrieb (Ausnutzung 24 Stunden), soweit technisch möglich und sinnvoll.
3. Dauerbaustellen (Sanierung/Ausbau)
Arbeitsstellen, die über einen längeren Zeitraum (> 24 Stunden) durchgehend und ortsfest erhalten bleiben.
4. Dauerbaustellen (Neubau)
Neubau einer Verkehrsanlage, Eingriff in den Verkehr nur bei Anbindung an das vorhandene Verkehrsnetz.
In der Summe könnten mildere Winter zu einem kontinuierlicheren Baugeschehen führen. Dies ist jedoch Spekulation, denn das Klima beziehungsweise Wetter ist nun einmal schlecht zu prognostizieren. Viele Bauvorhaben bei Straßen.NRW werden überjährig durchgeführt und mit zeitlich langem Vorlauf geplant. Dabei müssen zeitliche Sicherheitspuffer für temporäre Frostperioden eingeplant werden. Extreme Wetterereignisse können das Baugeschehen zudem kurzfristig einschränken.
Ein klarer Einschnitt ist bei Temperaturen um null Grad festzuhalten. Bei gefrorenem Boden sind Erdarbeiten auszusetzen.
Auch können bei starken Regenereignissen Asphaltarbeiten und insbesondere Markierungsarbeiten nicht durchgeführt werden.