B66: Ausbau der Detmolder Straße in Asemissen
Die Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe baut seit Herbst 2020 die B66 bis zur Kreuzung mit der Tunnelstraße aus, um für weniger Staus auf der vielbefahrenen Strecke zu sorgen.
Wenn die Strecke ausgebaut ist, wird es dort keine Ampeln mehr geben, denn die Kreuzungen werden planfrei umgebaut. Das bedeutet, dass die Gewerbe-, Haupt- und Tunnelstraße über die künftige B66 durch Brücken geführt werden. Autofahrende werden also ohne Stopps auf der Detmolder Straße fahren können, der Verkehr der kreuzenden Straßen gelangt dann über Rampen auf die B66. Durch diese planfreien Kreuzungen wird die neue Detmolder Straße bis zu sechs Meter tiefer liegen als heute.
Der Ausbau erfolgt größtenteils unter laufendem Verkehr. Die Detmolder Straße muss phasenweise für die Anbindung der untergeordneten Straßen gesperrt werden.
Visualisierung der nächsten Bauabschnitte
Um die Bauabschnitte zu veranschaulichen, hat die Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe eine Internet-Applikation erstellen lassen, mit der Interessierte einen 360°-Rundumblick auf die Maßnahme erhalten. Neben dem Bestand sind alle Bauabschnitte und deren konkrete Maßnahmen abgebildet. Die Übersicht finden Interessierte unter folgendem Link:
Die Bauabschnitte im Detail
Provisorischer Radweg ab April
Zur Sicherheit der Radfahrer und der Fußgänger wird parallel zum Beginn der Vollsperrung der Tunnelstraße, also ab Anfang April, ein provisorischer Geh-/Radweg auf der Nordseite der B66 im Bereich Eggeweg hergestellt. Der Rad- und Fußverkehr wird am Bauende mit Hilfe einer Bedarfsampel über die B66 auf den Eggeweg geführt und gelangen weiter über die Bahnhofstraße und die Alleestraße ohne Verkehrseinschränkungen oder -behinderungen durch die Baustelle in Richtung Bielefeld.
Neuer Radweg nach Bauende
Führte er früher direkt an der Bundesstraße entlang, können Fußgänger*innen und Radfahrer*innen die Strecke im Grünen und mit Abstand zur Detmolder Straße nutzen, sobald die Gesamtmaßnahme abgeschlossen ist.
Überblick
- Vierspuriger Neubau einer überregional bedeutsamen Verbindungsstraße (in Richtung Bielefeld als Zubringer zur A2 und B61, in Richtung Lippe Verbindungen zur B239 und B238)
- Wichtiger Beitrag zum Ausbau der Infrastruktur und Entlastung für den Ortskern Leopoldshöhe-Asemissen
- Gesamtfertigstellung: voraussichtlich Ende 2025
- 2,1 Kilometer Ausbau der B66 vom Bauanfang in Höhe der Anlage von Carolinen-Brunnen bis zum Bauende hinter der Scherenkrug-Kreuzung
- rund 4 Kilometer Nebenstrecken
- knapp 600 Meter Lärmschutz
- 1.300 Quadratmeter Radwegfläche
- 4 Brücken
- 2 Anschlussstellen (Detmolder Straße/Gewerbestraße und Hauptstraße)
- 2 Kreisverkehre
Hintergrund und Sachstand
Bisher war der Streckenzug der B66 auf Höhe von Leopoldshöhe-Asemissen vor allem während des Berufsverkehrs durch Staus geprägt. Kein Wunder - auf der Detmolder Straße fahren täglich rund 20.000 Fahrzeuge, auf den beiden querenden Straßen sind es jeweils bis zu 13.000.
Die ersten Planungen für einen planfreien Straßenzug von Bielefeld in Richtung Lippe liegen mehrere Jahrzehnte zurück. Ursprünglich war die B66 als Teilabschnitt der A35, der sogenannten Nordharz-Autobahn, geplant. Die sollte von Bielefeld über Lemgo nach Hameln führen und dort an die A36 anschließen, die dann weiter nach Bad Harzburg verlaufen sollte. Diese Planungen wurden schließlich verworfen. Teilbereiche sind jedoch als Bundesstraßenplanung fortgeführt worden - so auch der Abschnitt von Bielefeld nach Asemissen.
1995 ist mit der konkreten Planung der Strecke begonnen worden. Nach der Einleitung des Planfeststellungsverfahrens im Juli 2010 erließ die Bezirksregierung Detmold den Planfeststellungsbeschluss schließlich im März 2015.
Im Oktober 2020 war Baustart.
Ökologischer Ausgleich
Für landschaftspflegerische Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind insgesamt rund 13 Hektar vorgesehen:
- vier externe Flächen mit Aufforstung
- Errichtung einer Streuobstwiese
- Umwandlung in Extensivgrünland im Gebiet der Gemeinde Leopoldshöhe
- Umwandlung einer trassennahen Fläche mit Neugestaltung und ökologischer Aufwertung eines etwa 100 Meter langen Abschnitts des Sussieksbachs
- umfangreiche Schutz- und Gestaltungsmaßnahmen im Trassenbereich (u.a. acht Meter breite Gehölzschutzpflanzung)
- dazu 67.000 Quadratmeter insektenfreundliche Einsaat
- vier Fledermausüberflughilfen