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B63n: Neubau der Ortsumgehung Hamm Informationen zu den Umweltaspekten

Fragen des Umweltschutzes sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Planungen zur B63n. Für die Erstellung einer Umweltverträglichkeitsstudie wurden 2022 faunistische Kartierungen durchgeführt, die das Vorkommen verschiedener Tierarten überprüften.

Die Untersuchungen fanden an rund 20 Terminen statt, um Vorkommen und Entwicklung der Tierarten über den Jahresverlauf zu dokumentieren. Da einige der Tiere wie zum Beispiel Fledermäuse nachtaktiv sind, fanden die Begehungen teilweise nachts oder in der Dämmerung statt. Nach § 16a Bundesfernstraßengesetz dürfen solche Arbeiten auch auf Privatgrundstücken durchgeführt werden. Wenn Arbeiten in unmittelbarer Nähe von Wohngebäuden erforderlich sind, informiert die Stadtverwaltung vorab die betroffenen Eigentümerinnen und Eigentümer.

Im Jahr 2022 wurde im Südabschnitt der B63n ermittelt, welche Tierarten an welchen Standorten vorkommen. Dafür wurden beispielsweise vorhandene Nester gesucht oder mit Lebendfallen Tiere kurz gefangen und nach erfolgter Dokumentation wieder frei gelassen. Bei Fledermäusen wurden die Rufe durch Aufnahmegeräte, so genannte Horchboxen, registriert. Diese Rufe können dann verschiedenen Fledermausarten zugeordnet werden.

Ab Februar 2023 wurde der Nordabschnitt kartiert.

Ab Februar 2024 wird die sogenannte „Variante D“ kartiert, die nördlich der Gleise bis zur Pelkumer Straße verläuft. Die Prüfung dieser Variante wurde im Rahmen der Bürgerbeteiligung angeregt. Auch hierfür sind wieder 20 Untersuchungen über den Jahresverlauf angesetzt. Die Ergebnisse dieser Bestandserhebungen fließen im Anschluss in die bereits vorhandene Umweltverträglichkeitsstudie zum Südabschnitt der B63n ein.

Die zu untersuchenden Tierarten wurden vorab in einer sogenannten Faunistischen Planungsraumanalyse ermittelt. Dabei wurde untersucht, welche Tierarten überhaupt im Bereich der zukünftigen Straße vorkommen können. Dafür würde geprüft, ob es größere Wälder, Flüsse oder andere wichtige Strukturen gibt, die als Lebensraum dienen können. Auf diese Weise wurden 30 Vogel-, drei Fledermaus-, zwei Amphibien- und eine Reptilienart identifiziert, die „planungsrelevant“ sind, also durch verschiedene gesetzliche Vorschriften geschützt werden. Das Ergebnis der Faunistischen Planungsraumanalyse wurde mit der Höheren Naturschutzbehörde bei der Bezirksregierung Arnsberg und den Naturschutzverbänden abgestimmt.

Die Ergebnisse der Bestandserhebungen sind in der Umweltverträglichkeitsstudie dokumentiert. Sie enthält Auswirkungen der geplanten Straße auf die so genannten Schutzgüter nach Bundesnaturschutzgesetz (zum Beispiel Menschen, Tiere und Pflanzen, aber auch Wasser, Luft, Klima und Landschaft). Daraus können erforderliche Schutz- oder Ausgleichsmaßnahmen abgeleitet werden. Die Umweltverträglichkeitsstudie ist ein wichtiger Bestandteil des Planungsprozesses für die B63n, da so die Belange der Umwelt ermittelt und bei der Planung berücksichtigt werden können.

Häufig gestellte Fragen zu Mensch, Landschaft und Umwelt

Die Umweltuntersuchungen begannen bereits 2020 mit der Aufstellung der Faunistischen Planungsraumanalyse für den Südabschnitt. Im Jahr 2022 fanden im Südabschnitt die Kartierungen der dort vorkommenden seltenen Tierarten statt. Im Anschluss wurde die Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) neu aufgestellt und der Artenschutzbeitrag erarbeitet. Für den Nordabschnitt wurde 2022 die Faunistische Planungsraumanalyse erstellt. Die Kartierungen und die Überarbeitung der UVS dort fanden 2023 statt. 2024 finden die Kartierungen für die Variante D im Südabschnitt statt.

Im Anschluss wurde die Umweltverträglichkeitsprüfung erstellt, der nächste Schritt ist nun der der Landschaftspflegerische Begleitplan.

Auf nahezu der gesamten Strecke führt die B63 entlang der Bahnstrecke Hamm-Dortmund. Dadurch werden die beiden Verkehrswege Straße und Schiene gebündelt und eine weitere Zerschneidung der Landschaft vermieden. Durch die Neustrukturierung des Rangierbahnhofes besteht die Möglichkeit, die Trasse auf das Gelände des Rangierbahnhofs zu verlegen. Dadurch entfällt hier die Versiegelung neuer Flächen für den Straßenverkehr.

Nach derzeitigem Stand der Planung wird mit einem Flächenverbrauch von etwa 40 Hektar für die Straße und ihre Nebenanlagen wie zum Beispiel Regenrückhaltebecken gerechnet. Zusätzlich werden Ausgleichsflächen geschaffen, zum Beispiel durch die Aufwertung bereits bestehender natürlicher Lebensräume.

Nach derzeitigem Planungsstand können alle vorhandenen Wegebeziehungen aufrechterhalten werden. Durch den straßenbegleitenden Radweg an der B63n werden neue Verbindungen für den Radverkehr geschaffen.

Die Einwirkungen der B63n auf die nähere Umgebung können erst in der Entwurfsplanung nach Vorliegen der immissionsschutztechnischen Berechnungen angegeben werden.

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