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Rhein-Berg | Bonn | Königswinter | B42In Umsetzung

B42: Sanierung der Tunnelkette Oberkassel, Galerie Oberdollendorf, Tunnel Oberdollendorf

Im September 2021 hat nach mehrjähriger Planung die sicherheitstechnische Nachrüstung der Tunnelkette auf der B42 (Tunnel Oberkassel, Tunnel Oberdollendorf und Galerie Oberdollendorf) zwischen Bonn und Königswinter begonnen. Die drei Bauwerke, die Anfang der achtziger Jahre gebaut wurden, sind dringend sanierungsbedürftig. Die Sicherheitstechnik muss den aktuellen Standards angepasst werden, Flucht- und Rettungswege sowie Feuerwehrzugänge werden erweitert. Außerdem wird in allen Bauwerken der Beton instandgesetzt, die Asphaltdecke und die Streckenentwässerung werden erneuert.

Lage

Die Tunnelkette auf der B42 im Bereich „Wanne Dollendorf“ ist eine wichtige Verbindungsstraße rechtsrheinisch parallel zur Rheinachse am Fuß des Siebengebirges.

Bauwerke

Die Sanierung umfasst die nachfolgend genannten Tunnelabschnitte sowie zwei Betriebsgebäude.

  • Tunnel Oberkassel (Länge 588m)
  • Galerie Oberdollendorf (Länge 320m)
  • Tunnel Oberdollendorf (Länge 630m)

Veranlassung

Die Sicherheitsausrüstung der drei Tunnel ist nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik, sodass das vorgeschriebene Sicherheitsniveau nicht gewährleistet werden kann. Dazu gehört auch eine Erweiterung der Flucht-und Rettungswege sowie der Feuerwehrzugänge. Weiterhin ist die Bausubstanz der ca. 40 Jahre alten Tunnel sanierungsbedürftig.

Randbedingungen

Die B42 ist in dem Abschnitt bei Königswinter mit knapp 50.000 KFZ pro Tag eine vielbefahrene Nord-Süd-Verbindung. Als Pendlerstrecke nach Bonn ist die Bundesstraße in der Region von enormer Bedeutung. Weiterhin erschließt sie das Siebengebirge mit seinen touristischen Destinationen. Die Tunnel befinden sich in Troglage, in direkter Angrenzung an Wohngebiete. In der näheren Umgebung gibt es keine leistungsfähigen Umleitungsstrecken. Die verkehrstechnische Sanierung der Tunnelkette findet unter laufendem Verkehr,  weitgehend ohne längere Sperrungen statt.

Maßnahmen der Sanierung

Technische Ausrüstung

Das Ziel der Sanierung ist es, die Tunnel auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Dazu gehören unter anderem die vollständige Sanierung der betriebstechnischen und verkehrstechnischen Ausstattung sowie der Beleuchtung und Sicherheitstechnik.

Verkehrsanlagen

Neben der Sicherheitstechnik der Tunnel werden auch die Fahrbahnen saniert. Dazu gehören:

  • Erneuerung der Asphaltdeckschicht und teilweise grundhafte Erneuerung der Asphaltbefestigung
  • Erneuerung der Streckenentwässerung und der Fahrzeugrückhaltesysteme
  • Mittelstreifenüberfahrten inkl. Notöffnungen

Ingenieurbau

Zur Sanierung gehören Maßnahmen an den sog. Ingenieurbauwerken. Diese sind im Einzelnen:

  • Betoninstandsetzung in den Tunnelbauwerken und der Galerie
  • Erneuerung von sieben Verkehrszeichenbrücken
  • Bau eines unterirdisches Stahlbeton-Löschwasserbeckens auf dem Gelände der Betriebsgebäude
  • Errichtung von Funkmasten und Schachtbauwerken
  • Erweiterung der Feuerwehrzugänge
  • Umbau der Betriebsgebäude

Antworten auf häufig gestellte Fragen

Warum findet die Maßnahme statt?

Um die Jahrtausendwende gab es mehrere schwere Unfälle in Straßentunneln. Als Konsequenz wurden die Sicherheitsrichtlinien für Tunnel in der Europäischen Union überarbeitet und alle Tunnel werden entsprechend nachgerüstet. Mehr dazu erfahren Sie über den folgendem Link:

Warum dauert die Baustelle so lange und wann ist sie endlich fertig?

Oberstes Ziel der Planungen für die Sanierung war die Aufrechterhaltung des Verkehrs auf der B42. Daher sind alle Arbeiten „um den Verkehr herum“ geplant. Bis auf einige Vollsperrungen, beispielsweise an (langen) Wochenenden, kann die B42 durchgängig genutzt werden, wenn auch mit Einschränkungen.

Eine Sanierung unter Vollsperrung der B42 wäre zwar um einige Monate kürzer gewesen, hätte aber in dieser Zeit den Verkehr in der Region mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Erliegen gebracht, da keine Umleitungsstrecke mit ausreichender Kapazität zur Verfügung steht.

Die gesamte Maßnahme besteht aus vielen einzelnen Schritten unterschiedlicher Gewerke. Begonnen wurde nach umfangreichen, jahrelangen Planungen im Sommer 2021. Seit September 2021 kommt es dadurch zu Verkehrseinschränkungen. Bei Vorhaben dieser Größenordnung und Komplexität kann es daher stets zu Abweichungen und notwendigen Planänderungen kommen, sodass die ursprünglich geplante Bauzeit von zwei Jahren mittlerweile überschritten wurde. Voraussichtlich Ende 2025 sollen die Arbeiten im „Nadelöhr" Tunnel Oberdollendorf zum Großteil erledigt sein. Dann sollte es auch keine wesentlichen Verkehrseinschränkungen mehr geben.

Warum sieht man auf der Baustelle immer nur wenige Menschen arbeiten?

Die Anzahl der Personen auf einer Baustelle ist nicht maßgeblich für die Geschwindigkeit der auszuführenden Arbeitsschritte. Zum einen werden viele Arbeitsschritte von Maschinen erledigt, die dann nur Personal zur Bedienung brauchen. Zum anderen können die allermeisten Gewerke nur nacheinander arbeiten. Hier in den Tunneln muss beispielsweise an der Beleuchtung an den Decken gearbeitet werden – dann kann nicht gleichzeitig die Fahrbahn erneuert werden.

Ein großer Teil der Instandsetzung der Verkehrs- und Betriebstechnik für die Tunnel findet auch außerhalb des für den Verkehrsteilnehmer sichtbaren Bereiches statt. In den Tunneln Oberdollendorf und Oberkassel erfolgt die Demontage von Bestandsanlagen auch in den Betriebsgebäuden, und es wird die Verkabelung innerhalb der seitlich liegenden Lüftungsgänge erneuert sowie die an die Tunnelbauwerke angrenzenden Betriebsgebäude saniert.

Warum ist die erlaubte Geschwindigkeit in der ganzen Baustelle auf nur 40 km/h beschränkt?

Dafür gibt es mehrere Gründe: In dieser Baustelle wird im Gegenverkehr in einer Tunnelseite gefahren. Diese Verkehrsführung hat generell ein höheres Unfallrisiko und wird dadurch im Regelbetrieb konsequent vermieden.

Die Fahrtrichtungen sind hier nicht durch Absperrungen getrennt. Wenn Absperrwände genutzt worden wären, stünden nur schmalere Fahrbahnen zur Verfügung. Dies wiederum würde die Einhaltung der arbeitssicherheitsrelevanten Vorschriften erschweren.

Theoretisch könnte außerhalb der Tunnelabschnitte ein höheres Tempo angeordnet werden. Da eine sich ständig ändernde erlaubte Geschwindigkeit erfahrungsgemäß die Unfallgefahr erhöht, wurde eine durchgängige Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h angeordnet. Die Verkehrsführungen und die Geschwindigkeitsbeschränkungen sind mit Polizei und Rettungsdiensten abgesprochen. Bitte machen Sie sich bewusst, dass das Tempolimit einzig und allein der Verkehrssicherheit dient.

Wie lange dauert die Sperrung der Auffahrt in Oberdollendorf in Richtung Linz?

Die Auffahrt wird voraussichtlich im Sommer 2024 wieder freigegeben. Der genaue Termin ist noch nicht bekannt.

Foto Straßentunnel

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