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Niederrhein | Hünxe | L1In Umsetzung

Landesstraße 1: Neubau der Kanalbrücke bei Hünxe

Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Niederrhein baut eine neue Kanalbrücke über den Wesel-Datteln-Kanal. Von 2011 bis Ende 2021 war an dieser Stelle eine Behelfsbrücke im Einsatz.

Die alte Brücke musste 2011 abgerissen werden, da sie einsturzgefährdet war. Nachdem ein Rechtsstreit um die Auftragsvergabe den Beginn der Baumaßnahmen verzögert hatte, konnten mit einem abschließenden Gerichtsurteil im Frühjahr 2021 die Auftragsvergabe sowie die bauvorbereitenden Maßnahmen starten. Der 1. Spatenstich für den Brückenneubau erfolgte im September 2021. Sämtliche Baumaßnahmen sollen Ende 2022 abgeschlossen sein.

Die Behelfsbrücke

Hintergrund

Bei der Brücke handelte es sich um eine Spannbetonbrücke aus dem Jahre 1962.

Die Brücke war zwischen März und Juni 2011 gesperrt, aufgrund des im Bauwerk damals  eingebauten Spannstahls ("Sigma-Stahl"). Diese werden heute als spannungsrisskorrosions-gefährdet eingestuft. Das heißt, der Spannstahl kann in einem korrosionsfördernden Milieu unter Zugbeanspruchung plötzlich reißen.

Am dritten Juniwochenende 2011 wurde die Brücke der Landesstraße 1 (Dinslakener Straße) über den Wesel-Datteln-Kanal zwischen Krudenburg und Hünxe abgerissen.

Planungsvariante und geplanter Bauablauf der neuen Kanalbrücke

Die Entwurfsplanung für die neue Brücke ist abgeschlossen. Geplant ist eine Stabbogen-Brückenkonstruktion aus Stahl.

Die Kreuzung L1/L463 wird zu einem Kreisverkehrsplatz umgebaut. Die dort vorhandene Ampelanlage sowie die Linksabbiegerspur auf der neuen Brücke werden nicht mehr benötigt. Die Kostenersparnis bei der Brücke ist höher als die Kosten für den Umbau zum Kreisverkehr.

Die Vormontage der Stabbogenbrücke erfolgt auf der L1. Die Sperrung der L1 beginnt vor der Vormontage der Stabbogenbrücke. Die Sperrung wird mehrere Monate andauern.

In dieser Zeit wird die Behelfsbrücke zurückgebaut und die alten Widerlager abgebrochen. Erst nachdem der Rückbau der Behelfsbrücke erfolgt ist, können die neuen Widerlager errichtet werden.

Sobald die neuen Widerlager stehen, wird der neue vormontierte Stabbogen mit Transportfahrzeugen über die L1 zum Wesel-Datteln-Kanal gefahren. Dort wird er mit Hilfe von Pontons in die endgültige Lage eingeschwommen. Bis zur Verkehrsfreigabe müssen dann nur noch kleinere Restarbeiten durchgeführt werden.

Zeitgleich mit der Sperrung der L1 wird auch der Kreisverkehrsplatz an der Kreuzung L1/L463 errichtet.

In einer abschließenden Bauphase wird die für die Vormontage der Stabbogenbrücke benötigte Fläche entlang der L1 ohne Verkehrsbeeinträchtigungen ökologisch aufgewertet.

Stand der Planung und Auftragserteilung

Es wurden verschiedene Varianten untersucht und mit den Trägern öffentlicher Belange abgestimmt.

Seit Mitte 2019 liegt das Baurecht für die Erneuerung der Kanalbrücke vor.

Die Ausschreibungsunterlagen für den großen Bauvertrag konnten planmäßig veröffentlicht und submittiert werden. Neben dem Ersatzneubau für die Kanalbrücke (einschließlich Rückbau der vorhandenen Behelfsbrücke über den Wesel-Datteln-Kanal) beinhalten die Ausschreibungsunterlagen auch die erforderliche Sanierung der nahegelegenen Lippebrücke der L1, den Umbau des Kreuzungsbereichs L 463/ L1 zum Kreisverkehrsplatz sowie Fahrbahnsanierungen an der L 1 und L 463. Auf Grund der Größenordnung wurde die Gesamtmaßnahme EU-weit ausgeschrieben im sogenannten „offenen Verfahren“.

Nach der durchgeführten Submission sollte der Auftrag mit Zustimmung des Verkehrsministeriums des Landes NRW und der Bereitstellung der notwendigen Haushaltsmittel vor Weihnachten 2019 erteilt werden.

Grundsätzlich werden bei einer europaweitern Ausschreibung im „offenen Verfahren“ vor der eigentlichen Auftragserteilung die Bewerber, die nicht das preisgünstigste Angebot abgegeben haben, über die vorgesehene Vergabe an den Mindestbieter informiert. Innerhalb der vorgeschriebenen Frist hat ein Bieter Einspruch gegen diese Auftragserteilung an den Mindestbieter erhoben, woraus ein Nachprüfungsverfahren bei der Vergabekammer der Bezirksregierung Köln resultierte.

Mit dem Beschluss vom 11.8.2020 teilt die Vergabekammer mit, dass die Vergabe an den Mindestbietenden rechtens ist. Der unterlegene Bieter hat daraufhin sofortige Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingereicht.

Abschließend hat der Vergabesenat am Oberlandesgericht Düsseldorf entschieden, dass die Vergabe durch Straßen.NRW rechtens war. Damit konnte der Auftrag an den Mindestbieter erteilt und eine genaue Zeitplanung mit der Baufirma erarbeitet werden. Der Auftrag beinhaltet neben dem Ersatzneubau für die Kanalbrücke (einschließlich Rückbau der vorhandenen Behelfsbrücke über den Wesel-Datteln-Kanal) auch die Sanierung der nahegelegenen Lippebrücke der L1, den Umbau des Kreuzungsbereichs L 463/ L1 zum Kreisel sowie Fahrbahnsanierungen an der L 1 und L 463.

YouTube-Video L1: Behelfsbrücke in Hünxe

Das Video zeigt in Zeitrafferdarstellung, wie die Behelfsbrücke in Hünxe herausgezogen wird.

Hünxe (straßen.nrw). Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Niederrhein baut eine neue Brücke über den Wesel-Datteln-Kanal bei Hünxe. Aufgrund der aktuellen Situation hat sich die ursprünglich geplante Fertigstellung leider um einen Monat verschoben. Das Ende der Vollsperrung ist demnach für den 31. August 2022 geplant.

Rund vier Wochen vor dem eigentlich anvisierten Termin erreichte der Landesbetrieb Straßen.NRW einen Meilenstein beim Neubau der Brücke über den Wesel-Datteln-Kanal an der L1 bei Hünxe.

Die Dinslaker Straße (ab Höhe Brückenweg) und der daran anschließende Aapweg werden bis auf Höhe des Hünxer Baches in der Zeit von Freitag (08.04.) zwischen 14:00 Uhr und 18:00 Uhr sowie Samstag (09.04.) bis Dienstag (12.04.), jeweils zwischen 7:00 Uhr bis 18:00 Uhr, voll gesperrt. Eine Umleitung ist ausgeschildert.