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Rhein-Berg | Sankt Augustin | Troisdorf | L143In Planung

L143: Neubau der Siegbrücke zwischen Sankt Augustin und Troisdorf

Die Siegbrücke liegt im Zuge der L143 zwischen den Städten Sankt Augustin und Troisdorf. Sie verbindet die anliegenden Orte und Gewerbegebiete untereinander und mit dem überregionalen Verkehrsnetz. Wegen der erforderlichen Siegquerung stehen Alternativrouten nur eingeschränkt zur Verfügung und verursachen weite Umwege. Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Rhein-Berg plant den Neubau der Siegbrücke als Ersatz für das in die Jahre gekommene Bauwerk.

Die alte Siegbrücke

Historie und Bauweise

Die Brücke über die Sieg wurde in den Jahren 1928/29 in der sogenannten Melanbauweise gebaut und verbindet die Städte Sankt Augustin und Troisdorf. Ende des 19. Jahrhunderts revolutionierte die Melanbauweise den Brückenbau. Die Stahlbetonkonstruktion eignet sich vor allem für Bogenbrücken und besticht durch die hohe Steifigkeit der Bewehrung.

Die Siegbrücke hat eine Gesamtlänge von rund 265 Metern und besteht aus

  • sechs Flutbögen im Hochwasserbereich auf Sankt Augstiner Seite mit Spannweiten von 20 bis 25 Metern
  • einer Strombrücke über die Sieg mit 60 Meter Spannweite (Melanbogen)
  • einem Flutbogen auf Troisdorfer Seite mit 20 Meter Spannweite

Die Vorlandbögen (Flutbögen) sind als gewöhnliche Dreigelenkbögen mit Fahrbahnplatte ausgebildet. Die Strombrücke wurde in Melanbauweise als profilstahlbewehrte Stahl-Beton-Verbundkonstruktion (Stahlskelett mit Beton umhüllt) erstellt.

Seit 2007 wird die Brücke in der Denkmalliste geführt. Trotz mehrfacher Instandsetzungs- und Verstärkungsmaßnahmen wurden im gleichen Jahr Mängel festgestellt, die die Standsicherheit beeinträchtigen. Daraufhin musste das Bauwerk für den Schwerverkehr (über 14 Tonnen) gesperrt werden. Ein Gutachten zu möglichen Instandsetzungsvarianten der Brücke ergab, dass die Erhaltung des Melanbogens weder technisch noch wirtschaftlich sinnvoll ist.

Zukunft der Brücke

Das Bauwerk steht nach wie vor auf der Denkmalschutzliste. Die Denkmalschutzbehörden werden aus Gründen der Verkehrssicherheit und des Gemeinwohls im konkreten Fall jedoch eine Abrissgenehmigung erteilen, nachdem das Baurecht vorliegt.

Neubau der Brücke

Straßen.NRW plant den Neubau der Siegbrücke als Ersatz für das in die Jahre gekommene Bauwerk. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten ist der Neubau an gleicher Stelle geplant. Daher sollen die Fundamente der heutigen Brücke für den Neubau genutzt werden. Die neue Brücke soll eine Breite von 15 Meter zwischen den Geländern aufweisen. Beidseitig werden 2,5 Meter breite Rad- und Gehwege angelegt.

Sowohl für den Abriss als auch für den Neubau des Bauwerks Siegbrücke müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden, da sich im Bereich des Bauwerks schützenswerte Naturschutz- und FFH-Gebiete befinden. Für den Abriss der Hauptbrücke (Melanbogen) muss diese komplett eingerüstet und kontrolliert abgebaut werden. Des Weiteren sind keine Hilfskonstruktionen in der Sieg erlaubt.

Für die Zeit des Neubaus kann keine Behelfsbrücke installiert werden. Der Verkehr wird örtlich umgeleitet. Der Fuß- und Radverkehr muss über den Gehweg der benachbarten Eisenbahnbrücke ausweichen.

Varianten

Für den Neubau der Brücke wurden von einem Ingenieurbüro drei verschiedene Brückenvarianten geplant. Diese wurden der Öffentlichkeit im Rahmen des Termins zur frühen Öffentlichkeitsbeteiligung am 8. Juni 2017 im Haus Menden vorgestellt.

Variante 1 - Einfeldträger als Stabbogen aus Stahl mit Verbundfahrbahn

Variante 2 - Balkenbrücke als Durchlaufträger über alle Felder in Spannbetonbauweise

Variante 3 - Fachwerkbalken / Zügelgurtfachwerk als Stahlkonstruktion mit einer Fahrbahnplatte als Stahlverbundkonstruktion

Modernisierung Brücke Emmerich - Luftbild

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